Spendergeschichten

Kims Kette: vom Mutmacher zur Erinnerung

Die heute 13-jährige Kim Geyer aus Renningen im Landkreis Böblingen hat in den letzten Jahren viele Perlen auf ihre Mutmachkette gefädelt. Jede Perle steht für einen Schritt in der langwierigen Behandlung ihrer Blutkrebserkrankung, die sie und ihre Familie durch Höhen und Tiefen geführt hat.

14.02.2024

Doch die schweren Zeiten haben alle hinter sich gelassen, denn Kim wurden im Juli 2022 erfolgreich Stammzellen transplantiert. Die insgesamt sechs Meter lange Kette soll nun für immer nur noch eine Erinnerung sein.

„Kind, du bist echt der Knaller“, fand Kims behandelnder Arzt im Sommer 2022. Denn Kim schlug sich als echtes „Löwenmädchen“ bemerkenswert tapfer durch die Chemotherapie, die sie zur Vorbereitung ihrer Stammzelltransplantation durchlaufen musste. Auch die anschließende Transplantation verlief erfolgreich, die neuen Stammzellen wuchsen in Kims Körper gut an. Noch vor Weihnachten durfte sie bereits wieder zur Schule gehen.

Dem Happy End gingen allerdings Jahre voraus, die für Kim und ihre liebsten Menschen wohl die schwersten ihres Lebens gewesen sein dürften. Im Alter von zehn Jahren erkrankte sie erstmals an akuter myeloischer Leukämie und musste zur Behandlung viel Zeit im Krankenhaus verbringen. Nach einem Rückfall im Januar 2022 war klar, dass nur noch eine Stammzellspende ihr Leben retten konnte. Die Familie setzte alle Hebel in Bewegung und organisierte unter dem Motto „Wir sind stark für Kim“ im Februar 2022 eine Registrierungsaktion. Über 2.000 Menschen folgten dem Aufruf und ließen sich in unsere Spenderdatei aufnehmen. Freunde, Familie sowie in Renningen ansässige Unternehmen, Vereine und Hilfsgruppen unterstützten die Geyers sehr. Nach Monaten voller Hoffen und Bangen, einem Alltag zwischen Krebstherapie, Schule und Corona-Pandemie wurde über den weltweiten Suchlauf für Kim schließlich ein passendes Match gefunden.

Zum internationalen Kinderkrebstag am 15. Februar gab uns Kims Vater Ralph Geyer (49) einen Einblick in den Familienalltag und den Umgang mit Kims Erkrankung. „Uns war es wichtig, die gesamte Zeit über eine positive und optimistische Einstellung zu bewahren. Dabei hat es uns sehr geholfen, in der Gegenwart Entscheidungen zu treffen, und nicht daran zu denken, was noch kommen könnte. Step by step sind wir gemeinsam mit Kim durch die Krankheit gegangen – immer mit dem Bewusstsein, dass wir das gemeinsam schaffen würden.“ Wann immer es möglich war, hat die Familie etwas zusammen unternommen. Sie machten kleine Klinikausflüge, um möglichst viel Normalität zu erleben. „Wir haben einfach die Momente genutzt, und etwas Schönes zusammen gemacht“, erinnert sich Ralph Geyer. „Kim sollte möglichst wenig Zeit allein verbringen, und vor allem keine Zeit zum Grübeln und für trübe Gedanken haben.“

Ralph und der ganzen Familie Geyer liegt es am Herzen, betroffenen Eltern Mut zu machen und dazu beizutragen, dass sich noch mehr Menschen bei uns registrieren lassen. „Kim interessiert sich für Biologie und hat erst kürzlich einen Vortrag über das Thema Leukämie gehalten. Es war ihr sehr wichtig, ihre Mitschüler aufzuklären und zu informieren“, sagt Ralph Geyer stolz. Fragt man Kim nach ihrer Zukunft, hat sie bereits ganz klare Vorstellungen von ihrem Wunschberuf: Sie möchte Krankenschwester auf der Kinderonkologie werden. Schließlich kann sie sich gut in die Kinder hineinversetzen und weiß, wie es ist, wenn man auf Hilfe angewiesen ist.

Im Jahr 2023 erhielten weltweit 625 Kinder bis 14 Jahre eine Stammzellspende von DKMS-Spender:innen aus Deutschland. Insgesamt vermittelte die DKMS Deutschland im vergangen Jahr 5.919 Spenden. Aus der Registrierungsaktion für Kim sind bis heute drei Spender:innen hervorgegangen.

Familie Geyer möchte auch weiterhin helfen. Regelmäßig machen sie beispielsweise über Instagram auf die einfache Registrierung aufmerksam, damit betroffenen Familien die gleiche Hilfe zuteilwird wie ihnen. Du möchtest auch helfen? Unter www.dkms.de kannst du kostenlos ein Registrierungsset anfordern.

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