Wer wünscht es sich nicht, von einem ebenso zielstrebigen wie empathischen Menschen behandelt zu werden, wenn es einem schlecht geht? Ein solcher Mensch ist die 26-jährige Thi aus dem ostfriesischen Upgant-Schott. Für die ehrgeizige junge Frau ist der Arztberuf ihre Berufung. Schon bald könnte sie ihr Medizinstudium abschließen – wäre da nicht ihre tückische Erkrankung. Denn seit wenigen Wochen weiß Thi, dass ihr Knochenmark unwiederbringlich geschädigt ist. Sie braucht dringend eine Stammzelltransplantation.
In ihrem Freundeskreis und ihrer Familie ist Thi für ihre charmante, authentische Art und ihre starke positive Energie bekannt. „Sie verfolgt ihre Träume mit einer Entschlossenheit, die inspirierend ist. Wenn sie sich etwas vorgenommen hat, kann sie alles erreichen. Ihr unermüdlicher Einsatz für andere machen sie zu einem ganz besonderen Menschen“, so beschreibt Abi ihre Freundin und Kommilitonin. Thi und Abi studieren gemeinsam in der bulgarischen Hauptstadt Sofia Medizin. Thi ist bereits im neunten Semester, im zwölften wäre ihr Studium abgeschlossen. Dann würde sie sich endlich ihren Lebenstraum erfüllen und als Ärztin anderen Menschen helfen – vor allem solchen mit schweren, unbekannten Erkrankungen.
Es ist eine bittere Ironie des Schicksals, dass es nun Thi ist, die an einer sehr seltenen, schweren Erkrankung leidet: einer idiopathischen aplastische Anämie (AA), die ihr Knochenmark und damit das Zentrum der Blutbildung zerstört. Nur etwa zwei von einer Million Menschen sind von einer AA betroffen, in Thailand und China sind es mit fünf bis sieben minimal mehr. Thi hat asiatische Wurzeln, ihre Mutter kommt aus China, ihr Vater aus Vietnam. Dennoch bleibt ihre Erkrankung eine seltene Ausnahme und für Thi eine lebensbedrohliche Herausforderung, die sie dennoch ohne zu zögern annimmt, und für deren Behandlung sie alle Hürden überwindet. Weil sie aus medizinischen Gründen nicht fliegen darf, reiste sie trotz hohem Blutungsrisiko über 2000 Kilometer mit dem Auto durch Europa, um an der Uniklinik Gießen die Therapie zu erhalten, die in Sofia so nicht möglich gewesen wäre. Doch eine Heilung ist nicht möglich ohne die Stammzellspende ihres genetischen Zwillings, der aktuell mit Hochdruck gesucht wird.
Alle hoffen, dass Thi ihr perfektes Match findet, und sich ihre Zukunftswünsche erfüllen. Denn außer vom Arztberuf träumt Thi davon, bald ihren Verlobten Jannik zu heiraten und eine Familie zu gründen. „Sie möchte zwei Kinder haben, die ihr Leben mit Freude und Lachen füllen“, erzählt Abi. „Und natürlich gehört auch ein treuer Hund dazu, der sie auf ihren Abenteuern begleitet. Das ist das Bild ihrer Zukunft – erfüllt von Liebe, Familie und Berufung.“
Für Thi gilt ebenso wie für alle anderen Menschen mit lebensbedrohlichen Erkrankungen des blutbildenden Systems: Vielfalt rettet Leben! Denn die Gewebemerkmale von Spender:innen und Empfänger:innen von Stammzellen müssen nahezu identisch sein, damit eine Transplantation gelingen kann. Diese Merkmale unterscheiden sich je nach Herkunft. Wenn also nur wenige Menschen einer bestimmten ethnischen Abstammung registriert sind, ist es schwieriger, für sie das perfekte Match zu finden.
Du hast eine ähnliche Abstammung wie Thi? Dann könnten deine Stammzellen vielleicht ihr Leben retten. Aber auch alle anderen sind wertvoll für unsere Spenderdatei, denn Thi ist nicht allein. Deshalb lasst euch registrieren, wenn ihr gesund und zwischen 17 und 55 Jahre alt seid. Weitere Infos findet ihr unter www.dkms.de/thi.