Kampagnen & Aktivitäten
25.05.2022

World Blood Cancer Day – ein guter Tag für die Registrierung als Stammzellspender:in

Am 28. Mai hat die DKMS zum World Blood Cancer Day (WBCD) erneut weltweit den Blutkrebs in den Fokus der breiten Öffentlichkeit gestellt. Es ist der Tag, an dem seit 2014 viele hilfsbereite Menschen ein Zeichen der Solidarität für Menschen mit Blutkrebs und anderen Erkrankungen des blutbildenden Systems setzen. Ein besonderes Schlaglicht konnten wir in diesem Jahr auf dem Mercedes-Benz Surf-Festival auf Fehmarn mit einer außergewöhnlichen Registrierungsaktion rund um den WBCD setzen. Die Surf-Community und alle Festivalbesucher:innen haben wir dort dazu aufgerufen, potenzielle Stammzellspender:innen zu werden und Blutkrebspatient:innen eine zweite Lebenschance zu ermöglichen. Mit Erfolg: Auf dem Festival ließen sich knapp 500 Menschen registrieren und können nun mit etwas Glück zu Lebensretter:innen werden. In ganz Deutschland freuten wir uns über rund 2.500 neue potenzielle Stammzellspender:innen, die sich registriert haben.


Die Unterstützung, die wir als Charity-Partner rund um den WBCD auf den Veranstaltungsbühnen, an unserem Registrierungszelt sowie unserer Audio-Experience „Destiny’s Ride“ auf dem Festival erfahren haben, war großartig. Für uns ist der World Blood Cancer Day aus vielen Gründen besonders wichtig: Zum einen gibt es kaum einen besseren Tag, um dafür zu werben, sich als Stammzellspender:in registrieren zu lassen. Zum anderen ist der 28. Mai auch der Gründungstag der DKMS und hat daher auch in diesem Jahr die Gelegenheit geboten, unser Versprechen zu erneuern: Wir stehen immer an der Seite aller Blutkrebspatient:innen und setzen alles in Bewegung, um für jeden von ihnen eine:n geeignete:n Spender:in zu finden.

Wir alle tragen ein Mittel gegen Blutkrebs in uns – was für eine Chance!

Ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer immer größeren Spenderbasis sind große Aktionen, auf denen sich Menschen über einen einfachen Wangenabstrich als potenzielle:r Stammzellspender:in registrieren lassen können. Mehr als zwei Jahre konnten wir an solchen Aktionen aufgrund der Corona-Pandemie nicht teilnehmen. Seit April sind wir in diesem Bereich wieder aktiv – so auch beim Mercedes-Benz Surf-Festival auf Fehmarn mit insgesamt 30.000 Besucher:innen.


Dort hat neben Weltklasse-Windsurferin und WBCD Botschafterin Lina Erpenstein auch der Fitness-Coach verschiedener Weltklasse-Surfer:innen, Sascha Lange, Flagge für die DKMS gezeigt und auf dem Festival und den Bühnen der Veranstaltung für unsere Sache geworben. Für Lina war das Engagement als Botschafterin aus mehreren Gründen ein wichtiges Anliegen: „Als Medizinstudentin weiß ich, dass die Stammzellspende eine unglaublich effektive medizinische Maßnahme ist, die Menschen das Leben retten kann – das ist gerade bei Krebserkrankungen überhaupt nicht die Regel“, erklärt die Profi-Leistungssportlerin. „Wir alle tragen ein Mittel gegen Blutkrebs in uns – was für eine Chance!“ Für sie sind Sport und Gesundheit eng miteinander verbunden. „Ich liebe meinen Sport, der zwar kräftezehrend ist, dafür aber ein unfassbar schönes Gefühl von Glück und Freiheit bietet. Mit einer Stammzellspende lässt sich im besten Fall nicht nur ein Leben retten, sondern einem Menschen mit etwas Glück genau das schenken: Gesundheit und die Freiheit, das zu tun, was er liebt“, beschreibt Lina ihre Motivation, auf die sie in einem Interview, das wir im Vorfeld des WBCD führen konnten, noch detaillierter zu sprechen kommt. Hier könnt ihr das ganze Interview lesen!

Auch sie hat sich bereits registrieren lassen. „Eine sehr gute Freundin hat 2018 tatsächlich einmal gespendet und einen sehr emotionalen Dankesbrief vom Empfänger erhalten. Das hat mich berührt und total motiviert, im Fall der Fälle als Spenderin zur Verfügung zu stehen“, erzählt Lina.

Registriert sein für jemanden, der die Spende braucht

Von einer solchen Registrierung profitieren tatsächlich Blutkrebspatient:innen weltweit. Neun von zehn betroffenen Patienten erhalten durch eine Stammzellspende die Chance auf ein gesundes Leben und erleben das Happy-End einer mitunter sehr leidvollen Krankheitsgeschichte.


Das hat Anja, auch sie übrigens eine begeisterte Surferin aus Henstedt-Ulzburg bei Hamburg, am eigenen Leib erfahren. Ihr wurde vor zwei Jahren mitgeteilt, dass sie unter Blutkrebs litt. Es war schnell klar, dass ihr nur eine Stammzellspende helfen könnte. Sie überstand den Schock der Diagnose, die anstrengenden Wochen in der Chemotherapie, die Transplantation selbst und sogar den Fall ins Koma aufgrund eines Kaliummangels. „Durch solche schweren Zeiten gegangen zu sein, hat mir das Geschenk, am Leben zu sein, sehr bewusst gemacht“, sagt Anja. „Ich bin der Spenderin unendlich dankbar, denn ohne sie wäre mein Traum, wieder aufs Wasser zu gehen, schon längst erledigt.“ Sie ist heute zuversichtlich, dass sie in absehbarer Zeit wieder auf ihr geliebtes Windsurfboard steigen kann. Dafür liegt schon alles bereit: „Ein neues Brett hatte ich mir kurz vor dem Ausbruch der Leukämie gekauft“, sagt Anja. „Das wartet in der Garage nur darauf, endlich aufs Wasser zu kommen.“ Ihre bewegende Geschichte könnt ihr hier nachlesen.

Ann-Selina feiert zweimal im Jahr Geburtstag

Auch Ann-Selina Butzbach hat eine lange Krankheitsperiode hinter sich gebracht, bevor sie sich mit Hilfe einer Stammzellspende zurück ins Leben kämpfen konnte. Sie erkrankte 2013 an einem primär mediastinalen großzelligen B-Zell-Lymphom – einer sehr seltenen Form des Non-Hodgkin-Lymphoms. Nach diversen Chemotherapien, Bestrahlungen und der Teilnahme an einer Studie blieb ihr zum Überleben nur eine Chance – eine Stammzelltransplantation. Zum Glück fand sich damals schnell ihr perfektes Match. Bei Ann-Selina und ihrem Spender, einem jungen Mann, lag die Übereinstimmung der Gewebemerkmale bei fast einhundert Prozent. Es grenzt an ein Wunder, dass sich der Spender erst wenige Wochen zuvor bei der DKMS registrieren ließ. Dafür ist Ann-Selina bis heute unendlich dankbar: „Mein passender Spender war glücklicherweise registriert, als ich ihn brauchte. Dank ihm darf ich leben.“ Und sie ergänzt: „Ich wünsche jedem Patienten so viel Glück. Deshalb bitte ich jeden gesunden Menschen, sich registrieren zu lassen! Wer sich heute in die DKMS aufnehmen lässt, kann vielleicht schon morgen zum Lebensretter werden!“ Wer die ganze Geschichte zu Ann-Selina lesen möchte, klickt hier.

Selten kann man so einfach zum Lebensretter werden


Philipp Albrecht erlebte die Stammzellspende aus einer ganz anderen Perspektive: Er spendete vor drei Monaten Stammzellen für einen männlichen Patienten in den USA. Vor etwa fünf Jahren ließ sich Philipp registrieren. Er war gerade volljährig geworden, besorgte sich einen Organspendeausweis und geht seitdem regelmäßig zur Blutspende. „Das war für mich absolut selbstverständlich“, berichtet Philipp. Durch einen Fall von Brustkrebs in seiner Familie und sein Studium der angewandten Biologie hat er eine besondere Beziehung zu dieser Erkrankung: „Ich möchte verstehen, wie Krebs ‚funktioniert‘, denn es gibt extrem große Unterschiede in den Verläufen.“ Er weiß auch, dass die Gewebemerkmale von jungen Männern wie ihm statistisch am häufigsten zu denen der an Blutkrebs erkrankten Patient:innen passen. „Deshalb hoffe ich, dass sich viele junge Menschen auf Fehmarn als Spender registrieren lassen. Nur ganz selten kann man so leicht zum Lebensretter werden wie mit einer Stammzellspende“, sagt der angehende Doktorand, der sich weiter der Erforschung von Krebstherapien widmen wird. Wie er seine Stammzellspende erlebt hat, lässt sich hier nachlesen.

Auch nach dem World Blood Cancer Day am 28. Mai geht unsere Mission, zweite Lebenschancen für an Blutkrebs erkrankte Menschen zu ermöglichen weiter. Mit einer Registrierung als Stammzellspender:in könnt ihr auch heute ein Zeichen setzen und uns darin unterstützen, Patient:innen mit etwas Glück eine Zukunft zu schenken – so wie die knapp 500 Menschen, die sich vor Ort auf dem Mercedes-Benz Surf-Festival in die Datenbank haben aufnehmen lassen.

Weitere Möglichkeiten zu helfen
Du kannst die DKMS auf vielfältige Weise unterstützen und damit vielen Blutkrebspatienten neue Hoffnung auf Leben geben.