Kampagnen & Aktivitäten
30.11.2022

Blutkrebs trotzen: Einfach richtig.

Stammzellspender:in werden: Richtig einfach.

Leben retten: Einfach richtig.

Können deine Stammzellen ein Leben retten? Mit deiner Registrierung schenkst du Blutkrebspatient:innen Hoffnung. Weltweit hat die DKMS bereits mehr als 105.000 Stammzellspenden vermittelt – das sind 105.000 Lebenschancen. Aber noch immer erhält alle 27 Sekunden ein Mensch die Diagnose Blutkrebs. Deshalb brauchen wir dich. Auch du kannst helfen. Richtig einfach mit deiner Registrierung als Stammzellspender:in.

Als Stammzellspender:in registrieren: Richtig einfach.

Schritt 1: Bestelle jetzt dein Registrierungsset

Über unser Onlineformular kannst du ganz unkompliziert dein persönliches Registrierungsset bestellen. Dafür musst du nur ein paar Fragen beantworten, sodass wir prüfen können, ob du als potenzielle:r Stammzellspender:in infrage kommst.

Schritt 2: Mund auf, Stäbchen rein

Nach ein paar Tagen hältst du dein Registrierungsset in den Händen. Mit den beigefügten Wattestäbchen nimmst du jeweils einen Abstrich deiner Wangenschleimhaut und unterschreibst die Einwilligungserklärung. Alle Schritte erledigt? Dann ab die Post! Im Labor werten wir die relevanten Gewebemerkmale aus und stellen anschließend das Ergebnis der Probe pseudonymisiert für den weltweiten Patientensuchlauf zur Verfügung.

Schritt 3: Willkommen in der DKMS-Familie

Glückwunsch, du bist jetzt eine:r von 11,5 Millionen registrierten Spender:innen weltweit! Gemeinsam schenken wir Patient:innen Hoffnung und zweite Lebenschancen.

Was passiert dann?

Wenn deine Gewebemerkmale mit denen einer Patientin oder eines Patienten übereinstimmen, kontaktieren wir dich umgehend. Wir fragen dich, ob du grundsätzlich nach wie vor zu einer Stammzellspende bereit bist. Wenn du dies bestätigst, stehen noch ein paar Untersuchungen und Fragen an, bevor es zur Spende kommen kann.

Hilf mit, Blutkrebs zu besiegen!

Erfolgsgeschichten: drei gerettete Leben

Carlos ist zehn Jahre alt. Ein Tüftler. Ein Forscher. Einer, der gern klettert und Geschichten hört. Ein ganz normaler Junge eben – auch dank seines genetischen Zwillings. Der hat ihm Stammzellen gespendet, als Carlos mit zwei Jahren an Blutkrebs erkrankt ist, und ihm so das Leben gerettet.

Ricardo ist frischgebackener Papa und genießt sein Leben in vollen Zügen. Dass er das kann, hat viel mit Marianne zu tun, seiner Stammzellspenderin. Denn Ricardo hatte Blutkrebs. Die Beiden haben sich zwei Jahre nach der Spende getroffen, sich auf Anhieb gut verstanden und stehen seitdem in freundschaftlichem Kontakt.

Melina hat sich mit 18 registrieren lassen. Als der Anruf kam, dass sie als Stammzellspenderin infrage kommen würde, hat sie sich gefreut und ihre Spende war erfolgreich. Ihr Stammzellempfänger konnte geheilt werden. Er überraschte sie an ihrem Geburtstag nach Ablauf der zweijährigen Anonymitätsfrist. Sie sind bis heute eng verbunden.

Mund auf. Stäbchen rein. Spender sein.

Häufige Fragen

Wer darf sich als potenzielle:r Spender:in registrieren?

Grundsätzlich kann sich jeder gesunde Mensch im Alter zwischen 17 und 55 Jahren als potenzieller Stammzellspender registrieren. 17-Jährige dürfen zwar noch keine Stammzellen spenden, werden aber ab dem 18. Geburtstag automatisch in unserer Datei aktiviert und bei der Suche nach Spendern berücksichtigt.

Falls du bereits bei uns oder in einer anderen Datei erfasst bist, ist eine erneute Aufnahme nicht erforderlich. Solltest du unter einer chronischen oder einer anderen schweren Erkrankung leiden oder gelitten haben oder regelmäßig Medikamente einnehmen, halte bitte unter medizinische-spenderanfragen@dkms.de Rücksprache mit der DKMS.

Zu den Ausschlussgründen gehören u.a.:

  • Starkes Übergewicht, d. h. Body-Mass-Index (BMI) >40 (BMI = Gewicht / Körpergröße zum Quadrat)
  • Schwere Herz-Kreislauf-Erkrankung
  • Schwere Lungenerkrankung
  • Schwere Nierenerkrankung
  • Schwere neurologische oder psychische Erkrankung
  • Schwere Stoffwechselstörung
  • Tropenkrankheiten und schwere chronische Infektionskrankheiten
  • Infektion mit HIV, Hepatitis B oder C, Syphilis
  • Systemische Autoimmunerkrankungen oder andere schwere chronische Erkrankungen (z.B. Diabetes, Rheuma)
  • Krebserkrankungen (auch ausgeheilte in der Vorgeschichte)
  • Schwere Krankheiten des Bluts oder des Immunsystems
  • Suchterkrankungen (Alkohol, Drogen, Medikamente)


Die Aufnahme ist bei den folgenden Erkrankungen ohne Rücksprache möglich, wenn die genannten Kriterien auf dich zutreffen:

  • Vergrößerte Schilddrüse/Unterfunktion der Schilddrüse/Hashimoto-Thyreoiditis (stabil und beschwerdefrei; auch mit Einnahme von Schilddrüsenhormonen oder Jodid; kein Morbus Basedow)
  • Bluthochdruck (stabil und gut eingestellt)
  • Heuschnupfen, leichtes Asthma (ohne Anfälle), Nahrungsmittelallergie
  • Unipolare Depressionen (ohne Einschränkungen im Alltag)
  • Eisenmangelanämie (gut mit Eisentabletten behandelbar)
  • Basaliome und Gebärmutterhalskrebs in situ (nach vollständiger Entfernung)


Die Registrierung als Stammzellspender bei der DKMS ist ausschließlich für Personen mit festem Wohnsitz in Deutschland möglich. Potenzielle Spender mit Wohnsitz im Ausland können sich bei ihren jeweiligen nationalen Stammzellspenderregistern registrieren und stehen damit dem weltweiten Suchlauf zur Verfügung. Eine Liste der nationalen Register findest du unter: https://share.wmda.info/display/WMDAREG/Database#

Wie läuft eine Stammzellspende ab?

Es gibt zwei verschiedene Methoden, Stammzellen zu spenden: die periphere Stammzellentnahme und die Knochenmarkentnahme.

Die periphere Stammzellentnahme kommt derzeit mit circa 90 Prozent am häufigsten zum Einsatz. Bei dieser Methode werden die Stammzellen über ein spezielles Verfahren (Apherese) aus dem Blut gewonnen. Die Ärztin oder der Arzt legt dazu jeweils einen Zugang in beide Armvenen, ähnlich der Blutspende. Zuvor erhalten alle Spender:innen über fünf Tage hinweg ein Medikament mit dem Wachstumsfaktor G-CSF. Der hormonähnliche, körpereigene Stoff G-CSF sorgt für eine vermehrte Produktion von Stammzellen und deren Ausschwemmung in die Blutbahn. Die periphere Stammzellentnahme dauert normalerweise drei bis höchstens fünf Stunden. In der Regel können unsere Spender:innen die Entnahmeklinik noch am selben Tag verlassen. Nur sehr selten wird ein zweiter ambulanter Entnahmetag notwendig.

Die Knochenmarkentnahme kommt bei etwa 10 Prozent der Stammzellspenden zum Einsatz. Bei der Knochenmarkentnahme wird den Spender:innen in einer zertifizierten Entnahmeklinik unter Vollnarkose circa ein Liter Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenkamm entnommen. Das sind etwa fünf Prozent des Gesamtknochenmarks. Das Knochenmark regeneriert sich innerhalb weniger Wochen. Im Anschluss an die Knochenmarkentnahme ist es möglich, dass für wenige Tage ein lokaler Wundschmerz auftritt, ähnlich dem bei einer Prellung. Zur Knochenmarkentnahme bleiben unsere Spender:innen normalerweise für ein bis zwei Nächte im Krankenhaus. Anschließend raten unsere Ärzt:innen dazu, sich nach Rücksprache mit der Entnahmeklinik noch einige wenige Tage zu Hause zu erholen. Das gesundheitliche Risiko der Knochenmarkentnahme ist gering. Es beschränkt sich im Wesentlichen auf das allgemeine Risiko, das mit jeder Operation unter Vollnarkose einhergeht. Um vermeidbare Risiken auszuschließen, hat für uns die sorgfältige medizinische Voruntersuchung unserer Spenderinnen und Spender höchste Priorität.

Wo findet die Entnahme statt?

Zum Schutz unserer Spender arbeiten wir nur mit erfahrenen Entnahmekliniken zusammen, die ein entsprechendes Genehmigungsverfahren durchlaufen haben. Wir sind immer bemüht, die Stammzellentnahme möglichst bequem für die Spenderin oder den Spender zu organisieren. Da aber eine Stammzell- bzw. Knochenmarkentnahme nur in speziellen Kliniken durchführbar ist und wir dabei abhängig sind von den Kapazitäten der jeweiligen Kliniken, können wir leider nicht immer gewährleisten, dass die Entnahme in der nächstgelegenen Klinik stattfindet. Es können also auch längere Anfahrten notwendig sein. Die gesamte Organisation und alle damit verbundenen Kosten übernimmt selbstverständlich die DKMS. Wir kümmern uns darum, dass jede:r Spender:in von ihrem oder seinem Heimatort zur Klinik kommt, und sorgen für Hotelzimmer, Verpflegung und alles weitere. Für den Spender entstehen dabei keinerlei Kosten.

Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?

In der Entnahmeklinik stellen Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der sogenannten Spendervoruntersuchung die medizinische Eignung des Spenders oder der Spenderin fest – unter anderem durch Anamneseerhebung, eine körperliche Untersuchung und die Bestimmung von Laborwerten. Außerdem erfolgt ein persönliches Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt der Entnahmeklinik. Im Fall einer operativen Knochenmarkentnahme klärt außerdem eine Anästhesistin oder ein Anästhesist über Narkoserisiken auf.

Erst wenn alle Untersuchungen ergeben haben, dass eine Spende gesundheitlich unbedenklich ist, findet diese tatsächlich statt.

Im Vorfeld einer peripheren Stammzellspende erhält der Spender über einen Zeitraum von fünf Tagen den Wirkstoff G-CSF verabreicht, der für eine erhöhte Ausschwemmung der Stammzellen ins Blut sorgt. Als häufige Nebenwirkungen während der Behandlung geben die Spender Knochen- und Muskelschmerzen oder eine Erhöhung der Körpertemperatur an, seltener auch andere Nebenwirkungen wie z.B. Übelkeit. Die Beschwerden lassen nach Absetzen der Medikation in der Regel innerhalb weniger Tage nach.

Im Anschluss an die Knochenmarkentnahme ist es möglich, dass für wenige Tage ein lokaler Wundschmerz auftritt, ähnlich dem bei einer Prellung. Das gesundheitliche Risiko der Knochenmarkentnahme ist gering. Es beschränkt sich im Wesentlichen auf das allgemeine Risiko, das mit jedem chirurgischen Eingriff einhergeht (Infektion, Blutergüsse, Wundheilungsstörungen). Um vermeidbare Risiken auszuschließen, hat für uns die sorgfältige medizinische Voruntersuchung unserer Spenderinnen und Spender höchste Priorität.


Weitere Möglichkeiten zu helfen
Du kannst die DKMS auf vielfältige Weise unterstützen und damit vielen Blutkrebspatient:innen neue Hoffnung auf Leben geben.