Alle 12 Minuten erhält in Deutschland ein Mensch die niederschmetternde Diagnose Blutkrebs, weltweit alle 27 Sekunden. Blutkrebs ist nach wie vor die häufigste Ursache für krebsbedingte Todesfälle bei Kindern. Viele Patient:innen können ohne eine lebensrettende Stammzellspende nicht überleben, und mit der Suche nach geeigneten Spender:innen beginnt immer auch ein Wettlauf gegen die Zeit. Je schneller ein „Match“ gefunden wird, desto größer sind die Überlebenschancen der Patient:innen.
Die DKMS ist eine internationale gemeinnützige Organisation, deren Ziel es ist, weltweit so vielen Blutkrebspatient:innen wie möglich eine zweite Lebenschance zu geben. Sie wurde 1991 in Deutschland von Dr. Peter Harf gegründet und sorgt seither dafür, dass immer mehr Patientinnen und Patienten eine lebensrettende Stammzellspende erhalten.
In der DKMS sind mehr als 12,5 Millionen potenzielle Spenderinnen und Spender registriert, bis heute hat die Organisation mehr als 120.000 Stammzellspenden vermittelt. Die DKMS ist außer in Deutschland in den USA, Polen, UK, Chile, Indien und Südafrika aktiv.
Durch internationale Projekte und Hilfsprogramme verschafft die DKMS noch mehr Menschen weltweit Zugang zu einer lebensrettenden Therapie. Darüber hinaus engagiert sich die DKMS in den Bereichen Medizin, Wissenschaft und Forschung, um die Heilungschancen von Patient:innen zu verbessern. In ihrem Hochleistungslabor, dem DKMS Life Science Lab, setzt die Organisation weltweit Maßstäbe für die Typisierung potenzieller Stammzellspender:innen, um so das perfekte Match für eine Transplantation zu finden.
Die Geschichte der DKMS beginnt 1990 mit einem Familienschicksal und dem Kampf um das Leben eines geliebten Menschen. Für Mechtild Harf war damals eine Knochenmarktransplantation die einzige Chance, ihre Leukämie zu besiegen. Doch damals gab es in Deutschland gerade einmal 3.000 registrierte potenzielle Stammzellspender:innen.
Angesichts dieser großen Herausforderung, für seine Ehefrau einen „genetischen Zwilling“ zu finden, ergriff ihr Ehemann Peter selbst die Initiative: Er beschloss, seinen Unternehmergeist dem großen Ziel zu widmen, die Überlebenschancen seiner Frau und anderer Betroffener zu verbessern. Das bedeutete zunächst, die Zahl der potenziellen Stammzellspender deutlich zu erhöhen.
Am 28. Mai 1991 gründete Peter Harf gemeinsam mit Mechtilds behandelndem Arzt Gerhard Ehninger die DKMS. Bereits im ersten Jahr stieg die Zahl verfügbarer Spender:innen in Deutschland von 3.000 auf 68.000! Doch trotz aller Anstrengungen der Familie und ihrer zahlreichen Helfer:innen überlebte Mechtild ihre Krankheit leider nicht. Aber sie nahm ihrem Ehemann das Versprechen ab, weiter zu kämpfen. So lange, bis jeder Patient einen passenden Spender bekäme.
Diesem Versprechen ist Peter Harf zusammen mit seiner Tochter Katharina treu geblieben: Bereits 1995 war die DKMS die weltweit größte Stammzellspenderdatei. Wir arbeiten weiterhin unermüdlich an der Erfüllung unserer Vision, Blutkrebs zu besiegen.
Möchtest du noch mehr über die Arbeit der DKMS erfahren? Hier findest du unseren Jahresbericht 2022.