Hannah aus Deizisau ist sieben Jahre alt, als Ärzte bei ihr eine Blutkrebserkrankung feststellen. Eine Stammzellspende und zwölf Monate später hat die Familie allen Grund zum Feiern: Hannah geht es wieder richtig gut. Wir freuen uns von Herzen mit.
Es berührt uns immer wieder: Die Nachricht, dass eine Stammzellspende einem anderen, noch dazu sehr jungen Menschen das Leben gerettet hat, wird niemals zur Selbstverständlichkeit, sondern ist bei jedem Mal einzigartig und schön. Doch der Reihe nach:
Vor etwa einem Jahr stürzte Hannah so schwer, dass ihre Eltern mit ihr ins Krankenhaus fahren mussten. Dort fielen ihre Blutwerte auf. Nur kurze Zeit später stand fest: Hannah litt unter MDS. Das Myelodysplastische Syndrom ist eine Erkrankung des Knochenmarks, bei der die Blutbildung nicht von gesunden, sondern von genetisch veränderten Stammzellen ausgeht. Die einzige Hilfe, das zeigte sich schnell, würde eine Stammzellspende sein.
Gesucht und tatsächlich gefunden
Hilfe war gefragt, und sie kam! Die Familie vertraute sich ihrem Umfeld an, und plötzlich war der ganze Ort, viele Privatpersonen, Firmen, Vereine, eigentlich die ganze Region im Einsatz. Das berührt Hannahs Vater heute noch: „Dass sich wildfremde Menschen für unsere Tochter eingesetzt haben, trug uns durch die schwere Zeit. Dieses Engagement war wie Wind unter unseren Flügeln.“
Als DKMS haben wir Hannahs Familie nach Kräften unterstützt. Wir halfen der Familie, Freunden und Bekannten dabei, eine große Online-Registrierungsaktion auf die Beine zu stellen. Mehr als 3.500 Menschen ließen sich dabei in unsere Stammzellspenderdatei aufnehmen. Schon bald stand fest, dass ein Spender gefunden wurde. Begleitet von ihrem Papa erhielt Hannah im April 2021 die lebensrettende Stammzellspende und konnte am 11. Mai das Krankenhaus wieder verlassen. Zu Hause wartete die Mama mit Hannahs Geschwistern, zu denen inzwischen auch Brüderchen Moritz gehörte.
Von dieser Geschichte getragen fand nur einen Monat später im Ort eine weitere Registrierungsaktion statt. Zum Fußballsaison-Abschlussfest, bei dem auch die Traditionsmannschaft des VfB Stuttgart in Deizisau auflief, ließen sich noch einmal viele Menschen registrieren. Zusätzlich ersteigerte ein Besucher ein Trikot, dessen Erlös unserer Organisation zugutekam.
Freude auf das Fest in einem Jahr
Der zweite Jahrestag von Hannahs Stammzelltransplation im Jahr 2023 soll ebenfalls ein großer Tag der Freude werden. Dann möchten Hannahs Eltern Julia und Stefan Eitel dem Lebensretter ihrer Tochter Danke sagen. Zu diesem Zeitpunkt entfällt die vorgeschriebene Anonymitätsfrist zwischen Hannah und ihrem Spender. Einen ersten anonymen Briefkontakt gab es bereits. „Das war schon ein tolles Gefühl,“ berichten die Eltern. „Wir hoffen sehr, den Spender im kommenden Jahr persönlich kennenzulernen. Denn wir möchten uns bei ihm dafür bedanken, dass wir weiter gemeinsam mit unserer Tochter leben dürfen.“
Dazu passt eine weitere tolle Nachricht: Drei der 3.500 Menschen, die sich für Hannah registrieren ließen, konnten inzwischen ebenfalls jeweils eine:r Patient:in irgendwo auf der Welt eine zweite Lebenschance schenken.
Mehr Motivation für unsere tägliche Arbeit geht kaum.