Der 20-jährige Fabian aus Münster wurde nur 2 Jahre nach seiner Registrierung zum Lebensretter. Bereits vor seinem 18. Geburtstag hatte er sich dazu entschlossen, sich bei der DKMS zu registrieren und setzte dieses Vorhaben prompt mit dem Erreichen der Volljährigkeit um.
An den Moment in dem die Nachricht kam, dass er in die engere Auswahl für einen Patienten gekommen sei, erinnert sich Fabian noch genau: „Meine Freude darüber war riesig, denn ich war zuversichtlich, einem mir unbekannten Menschen wieder ein normales Leben zu ermöglichen.“
Und Fabian war tatsächlich der geeignete Spender, wie sich nach ein paar Tests herausstellte: „Die ersten Tests erfolgten bei meinem Hausarzt. Hier erfuhr ich dann auch, dass es zwei Arten der Spende gibt: Die periphere Stammzellenspende (die Stammzellen werden direkt aus dem Blut gewonnen) sowie die Knochmarkspende (Entnahme aus der Hüfte und eben nicht aus dem Rücken, wie die meisten Menschen denken). Zwei Monate später erhielt ich dann den Anruf, dass der Empfänger nun in der Verfassung wäre, die Spende erhalten zu können. Mittlerweile näherte sich allerdings mein Ausbildungsbeginn hier bei den Stadtwerken und ich wurde unsicher, ob ich für die Spende freigestellt werde.“
Seine Befürchtungen wurden schnell widerlegt und Fabian wurde, obwohl er seine Ausbildung noch gar nicht begonnen hatte, Sonderurlaub für die Spendentage versichert. In der Vorbereitung auf die periphere Stammzellspende erfuhr Fabian dann, dass er sich in den nächsten Wochen selbst ein Medikament spritzen solle, dass die Produktion von Stammzellen im Körper anregt. Fabian erinnert sich: „Das mit dem Selbstspritzen war für mich gewöhnungsbedürftig: Es kostete mich jedes Mal Überwindung, mir selbst einen kleinen Schmerz zuzufügen. Insgesamt überwogen jedoch immer die Gedanken, damit eventuell ein Leben retten zu können.“
Dieses Entnahmeverfahren wird in 80% aller Fälle angewandt. Nur in 20% aller Fälle ist eine Operation nötig. Die Spende selbst fand dann in einer Entnahmeklinik in Köln statt und dauerte nur drei Stunden: „Die Zeit durfte ich mir mit James Bonds „Spectre“ vertreiben. Auch meine andere Hand durfte ich bewegen, ansonsten sollte ich mich möglichst wenig bewegen.“ Fabian hat mit seiner Stammzellspende gezeigt, dass man kein Doppel-0 Agenten-Status braucht, um großes zu bewirken – eine Registrierung als Stammzellspender kann schon ausreichen.
Obwohl Fabians Empfänger, ein 69 Jahre alter Mann aus Dänemark, leider ein Jahr nach der Spende verstorben ist, fällt Fabians Antwort auf die Frage, ob er nochmal spenden würde, eindeutig positiv aus: „Auf jeden Fall. Bis zum Abschluss der Spende und auch heute noch – sogar noch mehr als damals – war meine selbstverständliche Antwort darauf „Ja“.