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Aus dem Hörsaal Leben retten: Studierende weltweit im Kampf gegen Blutkrebs

Ob in Deutschland, Polen, den USA oder UK – bei unserer Arbeit können wir länderübergreifend auf das Engagement von Studenten und Hochschulen bauen. Um noch mehr Patienten weltweit zu helfen, fördert die DKMS bereits seit Jahren mit Programmen den Einsatz von Studierenden.

14.06.2017

Das Ziel: Aufklärung und Sensibilisierung – damit verbunden, dass unsere lebenswichtige Botschaft von den jungen Leuten weitergetragen und verbreitet wird. Und nicht nur das: Besonderen Wert legen wir darauf, dass sich junge Menschen mit ihrem Know-how einbringen, etwa bei der Organisation von Registrierungsaktionen für die Mitstudierenden. Das Engagement der jungen Helfer zeigt, wie eine Idee nachhaltig und länderübergreifend umgesetzt werden kann. Und beweist eindrucksvoll: Hilfsbereitschaft kennt keine Nationalität und keine Grenzen.

In den USA, UK und Polen sind beispielsweise seit einiger Zeit sogenannte Student Ambassadors (studentische Botschafter) für uns aktiv und machen mobil im Kampf gegen Blutkrebs. Ein Konzept, das richtig gut ankommt: „Mein Freund bekam die Diagnose Leukämie, deshalb registrierten wir uns und sammelten Geld. Nach meiner Stammzellspende wollte ich unbedingt noch mehr machen und dafür ist die Uni der ideale Ort“, erklärt Lewis von der Worcester University in UK sein Engagement. „Ich bin dabei, weil ich hoffentlich viele dazu motivieren kann, sich registrieren zu lassen“, sagt Anisah von der englischen Coventry University. Laura aus den USA, die auf das kalifornische St. Mary’s College geht, ergänzt: „Wenn man geliebte Menschen sieht, die an Krebs erkrankt sind, fühlt man sich so hilflos. Zusammen mit der DKMS kann man das ändern.“ Eine nachhaltige Partnerschaft wird zudem mit den verschiedenen Universitäten und Hochschulen in den unterschiedlichen Ländern angestrebt, um kontinuierlich neue Studenten über die Wichtigkeit der Lebensspende informieren zu können.

Zainab ist studentische Botschafterin am DKMS-Standort in UK

Unsere erste studentische Botschafterin am DKMS-Standort in UK war Zainab, eine sehr engagierte junge Frau, die an der Bradford University 2016 die erste „DKMS University Society“ initiierte und mit ihrem Team kontinuierlich auf dem Campus präsent ist. Zehn Aufmerksamkeitsevents mit mehr als 180 Neuregistrierungen gab es dort schon, darüber hinaus sammelten sie mehr als 2000 Euro an Geldspenden. Für ihren selbstlosen Einsatz wurden sie sogar mit dem „Awareness Society of the Year“-Award ausgezeichnet.

Vorbildlich auch die Idee von Meera, einer unserer studentischen DKMS-Botschafterinnen in den USA. Sie rief kurzerhand die „Mission 122“ anlässlich ihres 22. Geburtstags an Thanksgiving 2016 aus und wünschte sich so mindestens 122 Neuregistrierungen in die Datei. Allgemein gibt es auch in den USA eine nachhaltige Verbundenheit von Studis und Unis an das Thema, dort haben die so genannten „Campus Drives“ schon eine langjährige Tradition. Mehr als 2400 solcher Aktionen gab es bereits, an denen sich über 224.000 junge Menschen registrieren ließen. Davon konnten aktuell schon 900 mit einer Stammzellspende eine Lebenschance schenken.

DKMS Hochschulaktion an der RWTH Aachen; Foto: © Patric Fouad

Auch unter Studenten in Deutschland ist seit vielen Jahren die Hilfsbereitschaft riesengroß. Wir haben daher ein eigenes Hochschulprogramm ins Leben gerufen, um so nach und nach das Netzwerk zu erweitern – rund 600 Aktionen mit über 153.000 Neuaufnahmen gab es schon im Rahmen des Programms seit 2011, davon konnten bereits 766 tatsächlich eine Lebenschance schenken. Auch über die sozialen Netzwerke kann die Botschaft geteilt werden, der Hashtag lautet #studis4dkms.

So feierten etwa Studis an der Universität Gießen und der Technischen Universität München kürzlich zusammen einen grandiosen Erfolg: Bei zwei großangelegten Aktionen konnten sie rund 3500 junge Menschen registrieren. Die Gießener Studenten vom „Aktionskreis gegen Leukämie“ hatten gleich an sieben Standorten Registrierungsaktionen organisiert und konnten auf die Unterstützung von 300 freiwillige Helfer bauen, In München war der Verein AIAS stark involviert und es standen 150 freiwillige Helfer bereit. Die Studenten hinter der Vereinigung AIAS haben allgemein schon zahlreiche herausragende Aktionen auf die Beine gestellt und zudem schon mehrere Auszeichnungen für ihr Engagement erhalten – so auch unseren DKMS Ehrenamtspreis.

Annika und ihre Mitstreiter

Ein weiteres aktuelles Beispiel für Hilfsbereitschaft ist der Einsatz der 24-jährigen Annika. Im April 2017 organisierte die junge Frau, die aktuell in Münster Ökotrophologie studiert, kurzerhand eine Aktion mit uns an ihrer Hochschule. Das Thema Blutkrebs liegt ihr besonders am Herzen, da sie selbst in ihrem privaten Umfeld davon betroffen war und auch schon länger registriert ist. „Im Gespräch mit Kommilitonen hat sich herausgestellt, dass viele schon von der DKMS gehört haben und auch den Wunsch hatten, sich registrieren zu lassen. Bisher fehlte vielen aber einfach die Zeit.“ Und weiter „Als ich dann die Idee einer Registrierungsaktion auf den Tisch brachte, fanden es nicht nur meine Freunde toll.“

Die „Generation Helfer“ in Polen

In Polen heißt es seit 2013 „Studenten gegen Blutkrebs“. Seither werden jährlich geballt Veranstaltungen an Unis in ganz Polen organisiert und durchgeführt, zuletzt waren es 39 im Dezember 2016, verteilt über das ganze Land. Das Motto lautet „Generation Helfer“. Viele freiwillige Helfer aus der Riege der Studierenden hatten alles darangesetzt, um diese auf die Beine zu stellen. Mit tollem Erfolg: Über 6.700 Neuregistrierungen wurden verzeichnet. Insgesamt haben sich bei diesem Programm seit Gründung schon rund 95.000 Studierende bei 810 Aktionen in die polnische Datei aufnehmen lassen. Mehr als 394 Lebenschancen für Blutkrebspatienten weltweit sind bislang darauf entstanden.

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