Im Alter von zwölf Jahren erhielt Stella die Diagnose schwere aplastische Anämie. Gleich drei Stammzellspenden waren nötig, um ihr Leben zu retten. Die mentale Kraft, das alles zu überstehen, gaben ihr Freundschaften wie die zu ihrer Kindergartenfreundin Vicky.
Sie war in der schwersten Zeit ihres Lebens immer für sie da. Heute, 18 Jahre später, ist Stella noch immer dankbar für die Unterstützung der Menschen, die damals an ihrer Seite standen.
Stella aus Büttelborn ist eine lebenslustige, engagierte und zielstrebige Frau. Die 31-Jährige liebt ihren Job als Projektmanagerin, reist gerne durch die Welt und spielt Tennis in einer Damenauswahl. Dass sie ihr Leben so vielseitig gestalten und genießen kann, war lange Zeit alles andere als selbstverständlich. Mit zwölf Jahren erkrankte sie an schwerer aplastischer Anämie. Schlagartig konnte die damalige Leistungssportlerin ihren gewohnten Alltag nicht mehr weiterführen, die Welt schien stillzustehen. Ein Jahr später stand fest: Nur eine Stammzellspende kann ihr Leben retten. Im Lauf ihrer Behandlung wurden sogar drei davon nötig, um Stella zu heilen. „Für jede einzelne dieser Lebenschancen bin ich unendlich dankbar“, sagt sie. „Meine Stammzellspenderinnen und -spender haben sich mit ihrer Registrierung entschieden, jemand anderem zu helfen. Ohne die Spenden wäre ich nicht mehr am Leben.“
Doch nicht nur die Stammzelltransplantationen halfen dem jungen Mädchen, ihre Erkrankung zu überwinden. Freundschaften waren in dieser Zeit wichtig für sie, um die Isolation während der monatelangen Behandlungen im Krankenhaus und die damit einhergehende Einsamkeit mental durchzustehen. Besonders eine Freundin hielt ihr die Treue. „Vicky und ich sind seit meinem dritten Lebensjahr befreundet. Schon unsere Mütter waren beste Freundinnen“, erzählt Stella. „So ist auch der Kontakt zwischen uns im Krankenhaus trotz aller Widrigkeiten niemals abgebrochen.“
Da Vicky zu diesem Zeitpunkt noch keine 14 Jahre alt war, durfte Stella nur von ihrer Mutter besucht werden. Doch die beiden Freundinnen blieben durch Telefonate, Textnachrichten und Briefe in stetigem Austausch. Vicky hat sie in dieser schwierigen Phase nie alleingelassen und war eine wertvolle Unterstützung. „Nachdem sie dann 14 wurde, durfte sie mich sogar wöchentlich besuchen. Das wurde ihr als Ausnahme erlaubt“, erinnert sich Stella. „Diese Besuche waren für mich immer ein absolutes Highlight. Vicky hat mir viel über ihren Alltag und ihre Erlebnisse erzählt und mich mit den Geschichten aus ihrem Leben aus meiner Isolation befreit. Sie hat mich unglaublich motiviert, weiterzukämpfen und ich wusste: Ich bin nicht allein.“ Stella ist sehr glücklich darüber, dass das Band der Freundschaft mit Vicky trotz verschiedener Interessen in der Pubertät niemals zerrissen ist und bis heute hält.
Zwei weitere Freundinnen, mit denen sie bereits vor der Diagnose befreundet war, sind Laura und Anka. Auch sie haben während Stellas zahlreichen Krankenhausaufenthalten und Behandlungen den Kontakt mit ihr aufrecht erhalten. „Mit diesen drei Menschen bin ich bis heute eng verbunden. Sie haben mir Kraft gegeben und mir deutlich gemacht, was Freundschaft bedeutet. Durch diese Erfahrungen ist für mich auch umgekehrt ganz klar: Wenn eine Freundin mich braucht, habe ich immer ein offenes Ohr und bin immer für sie da.“ Diese Art von Freundschaft wünscht Stella jeder Patientin und jedem Patienten, um die anstrengende Zeit der Erkrankung und Therapie zu meistern.