Hamburg, Steinway and Sons Manufaktur – ich schaue in die Augen von Lukas Herrmann, sie leuchten. Im Auswahlraum sieht er zum ersten Mal sein neues Klavier: Das Hoffnungsklavier.
Das rote Piano steht umringt von großen Flügeln in der Mitte des Raums und wirkt wie ein frecher kleiner Bruder in der Mitte seiner älteren Geschwister.
Das Hoffnungsklavier ist kein gewöhnliches Piano, denn es hat eine lange und ereignisreiche Reise hinter sich. Zusammen mit dem Pianist David Ianni und der DKMS war es auf Reisen. Der Weg führte von Hamburg nach Berlin, dann nach Luxemburg, von dort durch ganz Deutschland und nun wieder zurück nach Hamburg, bis es Endstation in Berlin machen wird. Das kleine Essex Piano war Teil des DKMS World Blood Cancer Day 2018 und hat auf der Zugreise von München über Stuttgart, Köln, Leipzig Hamburg und Berlin viele Menschen berührt.
Das Hoffnungsklavier hat eine außergewöhnliche Geschichte zu erzählen. An jedem Bahnhof spielte David Ianni für die Besucher des DKMS Sonderzugs. Dabei waren Blutkrebspatienten, Stammzellspender, Prominente aus Sport und Politik, aber auch Besucher, die die DKMS kennenlernen wollten.
Das Hoffnungsklavier sticht aus der Menge hervor, denn es ist nicht wie gewohnt ein schwarzes Klavier, sondern trägt ein freches Rot. Im Vorfeld der DKMS Sonderzugreise wurde das Piano von Schülern an der Mercator Grundschule in Berlin zusammen mit dem Künstler aus Luxemburg gestaltet. Das Hoffnungsklavier ist Teil von David Iannis Projekt „My Urban Piano“. Auf dem Hoffnungsklavier spielte David das Stück „Friends“, das er für seine an Leukämie verstorbene Freundin Lisa geschrieben hat.
„Das Stück „Friends“ ist auch für alle Krebs- und insbesondere Leukämiepatienten. Mit dieser Musik möchte ich Hoffnung schenken, die Menschen berühren und trösten. Gleichzeitig bringt „Friends“ die Dankbarkeit für das Geschenk des Lebens und der Freundschaft zum Ausdruck. Ich hoffe, dass die Botschaft in den Herzen der Zuhörer ankommt.“ erzählt David.
Nach dem DKMS World Blood Cancer Day wurde das Hoffnungsklavier über United Charity versteigert. Oliver Herrmann war der Meistbietende. Nach einer Führung durch die Manufaktur von Steinway and Sons war es dann für ihn und seinen Sohn Lukas so weit: Das Klavier trifft auf seine neuen Besitzer. Zusammen mit Guido Zimmerman, Vice President von Steinway and Sons, David Ianni, Daniel Smith von Steinway and Sons, Gerrit Glaner Head of Concert & Artist Department bei Steinway and Sons und mir wurde das Hoffnungsklavier an seine neuen Besitzer übergeben.
Kurzerhand setzte sich Lukas ans Klavier und spielte direkt ein Stück. Auch David Ianni spielte sein Stück „Train of Dreams“, um das Hoffnungsklavier zu verabschieden: „Ich freue mich total, dass das Klavier jetzt nach Berlin kommt, denn jetzt geht es zurück zu einem seiner Ursprungspunkte. Ich nehme jetzt die Erinnerungen mit dem Klavier und der DKMS mit nach Hause und bin sehr dankbar für die gemeinsame Zeit.“
Mit dem Erlös aus der Auktion können wir vielen Blutkrebspatienten eine zweite Chance auf Leben ermöglichen. Und am DKMS Sonderzug registrierten sich über 700 Menschen als potenzielle Stammzellspender, auch dieser Erfolg ist Teil der Geschichte des Hoffnungsklaviers. Mit Lukas Herrmann findet es nun einen sehr begabten Besitzer und kann seine Geschichte weiter erzählen.