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DLH-Patientenkongress: Informationen aus erster Hand

Fast 600 erwachsene Patienten waren angereist, um sich beim 19. bundesweiten „DLH-Patienten-Kongress Leukämien und Lymphome“ in Leipzig zu ihrem Krankheitsbild und den Umgang damit zu informieren. Zahlreiche Vorträge, Workshops und Podiumsdiskussionen sorgten für einen regen Austausch.

Die Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe e.V. (DLH) ist der Bundesverband der Selbsthilfeorganisationen zur Unterstützung von Erwachsenen mit Leukämien und Lymphomen. Als Dachverband vertritt er die Interessen von über 100 Selbsthilfegruppen.

Nach der Begrüßung des DLH-Vorsitzenden Peter Gomolzig lobte anschließend der Wissenschaftliche Leiter der Veranstaltung, Prof. Dietger Niederwieser (Uniklinik Leipzig), die Fortschritte in der Medizin und die damit verbundene Steigerung der Heilungschancen. Während vor allem neue Medikamente dazu beigetragen haben, dass die Chemotherapie weniger Nebenwirkungen auslöst, sieht er in Zukunft die Gentherapie als weitere Methode im Kampf gegen Blutkrebs. Dabei sollen körpereigene Immunzellen umgewandelt werden, um nach der Aktivierung durch Antikörper den Tumor zu vernichten. Auf die psychische Belastung bei Krebspatienten ging Prof. Dr. Anja Mehnert (Uniklinik Leipzig) ein. Ihrer Erfahrung nach nehme die Bedeutung der Psychoonkologischen Betreuung zu, da Krebs immer mehr zu einer chronischen Krankheit wird, die Menschen immer länger damit leben können, die Belastungsfolgen für viele Krebspatienten jedoch nicht alleine zu bewältigen sind.

Neben der Möglichkeit, aktuelle Information von Medizinern zu bekommen, nutzten zahlreiche Patienten die Möglichkeit vor Ort, um sich mit anderen Patienten auszutauschen. Auch Angehörige konnten an einer separaten Gesprächsrunde teilnehmen.

Am zweiten Tag der Veranstaltung standen die Themen Ernährung, Sport und Reisen auf dem Programm. Interessant waren dabei die Ergebnisse der vorgestellten Studien. So erklärte beispielsweise Dr. Jann Arends (Uniklinik Freiburg), wie ein übermäßiger Verzehr von Rotem Fleisch zu einem deutlich höheren Krebsrisiko führen kann.

Auch die DKMS war wie jedes Jahr als Partnerorganisation mit einem Informationstand vertreten, so dass die Gäste die Möglichkeiten hatten, sich über unseren Kampf gegen Blutkrebs zu informieren. Für uns ist diese Rückmeldung wichtig, da uns neben der Spendersuche auch der Zustand und die Erfahrungen der Patienten interessiert – egal ob transplantiert oder nicht.

DKMS Infostand auf dem DLH-Patientenkongress 2016 in Leipzig

Der Patienten-Kongress wird seit 1998 jedes Jahr in Kooperation mit regionalen Selbsthilfegruppen und Universitätskliniken organisiert und richtet sich in erster Linie an erwachsene Leukämie- und Lymphompatienten . 2017 findet er in Ulm statt (3./4. Juni).

Mehr Infos unter dlh-kongress.de

Über Emrah Kilic

Emrah Kilic hat in Göttingen Medien- und Kommunikationswissenschaft studiert und anschließend ein Volontariat in einer Zeitschriftenredaktion absolviert. Nach über zehn Jahren Erfahrung als Journalist wechselte er 2013 zur DKMS. Zunächst organisierte er in der Abteilung Spenderneugewinnung Registrierungsaktionen, seit 2015 gehört er als Public Relations Manager der Abteilung Corporate Communications an.

Weitere Möglichkeiten zu helfen
Du kannst die DKMS auf vielfältige Weise unterstützen und damit vielen Blutkrebspatient:innen neue Hoffnung auf Leben geben.