Patientengeschichten

Diagnose Blutkrebs: Ein Wettlauf gegen die Zeit

Jörg ist passionierter Marathonläufer – seine persönliche Bestleistung sieht er aber in seiner Stammzellspende. Damit hat er einem Menschen die Möglichkeit gegeben, den Blutkrebs zu überwinden.

Boston, London, Berlin, Chicago, New York und Tokio – Jörg Peters ist die Strecken der „World Marathon Majors“ alle schon gelaufen. Zwar sind die 42,195 Kilometer auch für den passionierten Läufer kein Zuckerschlecken, doch die Herausforderung genießt der 45-Jährige jedes Mal aufs Neue. „Laufen ist für mich Ausgleich von der Arbeit und vom Alltag“, erklärt Jörg seine Leidenschaft. „Außerdem ist es eine super Sache, um unter Leute zu kommen und an der frischen Luft zu sein.“

Trotz insgesamt 57 Marathons, die Jörg seit seinem Debüt 2014 in Dubai weltweit gelaufen ist – seine persönliche Bestleistung ist für ihn eine andere. „Ohne Frage meine Stammzellspende, mit der ich einem Menschen das Leben retten konnte“, erklärt er rückblickend. Für Jörg ein sehr persönliches Thema, denn seine eigene Mutter erhielt 2014 die Diagnose Blutkrebs. „Das war damals natürlich ein Schock für uns“, sagt Jörg heute. Danach ließ der gebürtige Eifeler sich 2016 beim Stadionlauf in seiner Wahlheimat Köln als potenzieller Stammzellspender registrieren. „Für einige Jahre hatte ich die Registrierung danach gar nicht mehr auf dem Schirm – bis die DKMS sich schließlich bei mir gemeldet hat, weil ich tatsächlich als Stammzellspender infrage kam.“

Anfang 2023 war es schon soweit – kurz vor Jörgs Marathon in der japanischen Metropole Tokio spendete der Athlet seine Stammzellen. Zweifel darüber, ob er die Spende antreten würde, hatte Jörg trotz des ungünstigen Timings keine. „Wenn du ein Menschenleben retten kannst, hat das absolute Priorität! Auch wenn der Marathon mit nur drei Wochen Vorbereitungszeit durch die Spende eine besondere Herausforderung war, würde ich es genauso wieder machen.“ Der Erfolg hat ihm in beiden Fällen Recht gegeben. „Nicht nur der Marathon ist mir geglückt, auch meinem Empfänger, einem über 30-Jährigen aus Großbritannien, geht es dank der Spende schon besser“, freut sich Jörg. Die beiden konnten sich bereits anonym schreiben. „Wenn er das auch möchte, würde ich mich freuen, wenn wir uns nach der zweijährigen Anonymitätsfrist treffen würden.“

Die Spende, die peripher über Jörgs Armvenen verlief, und seinen ersten Austausch mit dem Empfänger empfand er als besondere Momente. „Es war aus meiner Sicht alles ganz einfach und unkompliziert. Ich habe mich die ganze Zeit in guten Händen gefühlt“, sagt er. Sein Appell ist klar: „Wenn ich das leisten kann, dann kann das jeder. Daher mein Aufruf an alle anderen Läufer:innen: Registriert euch bei der DKMS und ermöglicht mit etwas Glück an Blutkrebs erkrankten Menschen eine zweite Lebenschance!“

Wer es Jörg gleichtun und sich als potenzielle:r Stammzellspender:in registrieren lassen möchte kann hier ganz einfach und kostenfrei ein Registrierungskit nach Hause bestellen. Mund auf, Stäbchen rein, Spender:in sein!

Weitere Möglichkeiten zu helfen
Du kannst die DKMS auf vielfältige Weise unterstützen und damit vielen Blutkrebspatient:innen neue Hoffnung auf Leben geben.