Tag 13 der Olympischen Spiele. Deutschland konnte sich in den vergangenen Tagen über viele Medaillen freuen und belegt aktuell Platz 5 im Medaillenspiegel. Jede Einzelne, ob Bronze, Silber oder Gold werden jeden Tag im Deutschen Haus gefeiert und die DKMS ist als offizieller Partner mit dabei.
Es ist toll zu sehen, wie die sportlichen Erfolge zelebriert werden, es aber trotzdem noch Platz gibt, an die „wirklich wichtigen Dinge des Lebens“ zu denken. Viele Sportlerinnen und Sportler, Funktionäre, Sponsoren und Besucher des Deutschen Hauses haben in den vergangenen Tagen den DKMS-Stand besucht und sich über unsere Arbeit und den Kampf gegen Blutkrebs informiert. Mit großer Freude stellen wir fest, wie viele uns kennen und vor allem, wer sich schon als potenzieller Stammzellspender bei uns registriert hat. Oder aber auch auf andere Weise mit dem Thema Blutkrebs konfrontiert wurde. So berührte uns gerade die Geschichte unseres deutschen Kanuten Sideris Tasiadis.
Eine Medaille, am besten die goldene, war sein große Ziel. Doch für den deutschen Kanuten reichte es im Finale der Einer Canadier „nur“ zu einem fünften Platz. Dennoch wirkte er nach der ersten Enttäuschung nicht am Boden zerstört. Sideris Tasiadis wird die Enttäuschung verwinden. Das Schicksal hat ihn schon vor härtere Proben gestellt: Im vergangenen Herbst verlor er seine Freundin Claudia Bär. Beide teilten die Leidenschaft fürs Kanuslalom. Bär war zweimal Kajak-Europameisterin, Tasiadis gewann im Canadier 2012 in London Olympiasilber. Doch nur gut ein Jahr später nahm das Leben des Paars eine tragische Wendung. Bei Claudia Bär wurde Blutkrebs diagnostiziert. Auf die WM 2014 verzichtete er, um bei ihr zu sein und ihr Halt zu geben. Als Bär im September 2015 nach einer Lungenentzündung starb, fehlte plötzlich „ein Teil des Puzzles“, hat er einmal gesagt. Die ersten Wettkämpfe nach ihrem Tod waren schwer. Aber seine mentale Stärke hatte ihn schon vorher ausgezeichnet. „Mitte Dezember hatte ich es akzeptiert“, sagte Tasiadis, „da habe ich losgelassen.“ Inzwischen hat er eine neue Freundin, „ich bin wieder glücklich“, sagt er. „Das Leben muss weitergehen. Ich mache meinen Sport und ich denke, sie schaut dabei zu.“
In Rio war Claudia Bär noch einmal ganz nah bei ihm. Als er durchs Ziel fuhr, klebte ein Foto von ihr in seinem Boot. Nach seinem olympischen Rennen ließ er es sich als registrierter Stammzellspender nicht nehmen, am DKMS-Stand vorbeizuschauen. „Eure Arbeit ist so wichtig. Ich habe persönlich gespürt, welche Hoffnung ihr geben könnt. Leider hat es nicht gereicht. Jeder sollte sich verpflichtet fühlen, sich bei der DKMS als Lebensretter registrieren zu lassen!“
Gold, Gold und noch mal Gold. Die letzten Tage waren ein Stelldichein der Olympiasieger am DKMS Stand. Barbara Engleder (Schießen, Kleinkaliber 50m) freut sich: „Na klar kenne ich die DKMS. Ich bin registrierte Spenderin“ und die goldenen Jungs und Mädels der Doppelvierer unterschrieben ebenfalls auf unserem Banner #WirfuerDKMS. Lisa Unruh, die mit ihrer Silbermedaille die erste deutsche Medaille überhaupt im Bogenschießen gewann, stellt sich „gerne in den Dienst der guten Sache“.
Wir konnten außerdem die Goldschützen Henri Junghänel und Christian Reitz am Stand begrüßen. Für Henri Junghänel als registrierter Spender selbstverständlich: „Die Arbeit der DKMS ist großartig und es freut mich, dass hier in Rio der Kampf gegen Blutkrebs thematisiert wird.“
Auch Politik und Wirtschaft gaben sich die Ehre. Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker kam zusammen mit dem Chef der koelnmesse Gerald Böse und auch der Düsseldorfer OB Thomas Geisel präsentierte sich als toller Botschafter: „Ich bin seit Jahren registrierter Spender. Die Präsenz im Deutschen Haus in Rio ist eine tolle Gelegenheit, ihre Botschaft einer breiten sportlichen Öffentlichkeit zu präsentieren. Alle Sportler rufe ich auf, die Arbeit der DKMS zu unterstützen und sich registrieren zu lassen.“
Natürlich ließ es sich das deutsche Dressur-Team um Isabell Werth nicht nehmen, sich nach dem Gewinn ihrer Goldmedaillen mit einer Unterschrift auf unserer Wall zu verewigen, ebenso wie Fabian Hambüchen, der in seinem letzten Finale Gold gewinnen konnte und damit eine großartige Karriere abschließt.
Wir bedanken uns bei allen bisherigen Gästen für ihren Besuch an unserem Stand und für die tolle Unterstützung. Und wir freuen uns über weitere Gäste und Medaillen bis am Sonntag dann die Olympischen Spiele in Rio zu Ende gehen. Für uns geht der Kampf gegen Blutkrebs aber natürlich weiter.