Partystimmung, Sonnenschein und wummernde Bässe – mittendrin der rot-weiße DKMS-Stand: ‚Are you a match?‘ Beim GLÜCKSGEFÜHLE Festival am Hockenheimring nutzten 1.090 Besucher:innen zwischen Konzerten von Apache 207, Scooter & Co. die Chance zur Registrierung.
Erst das Leben feiern, später vielleicht ein Leben retten - und so Glücksgefühle in alle Welt tragen: Mit fast 1.100 Registrierungen war die dritte Auflage unserer Charity-Partnerschaft am Hockenheimring das für die DKMS bisher erfolgreichste GLÜCKSGEFÜHLE Festival. Christina Branitsch und ihr Mann Timo hörten auf der Fahrt zum Festival im Radio zufällig einen Bericht über die DKMS. „Als wir dann auf dem Gelände ankamen und den Stand sahen, war das mein Zeichen, mich zu registrieren“, sagt die 39-jährige Waiblingerin.
Unter den neuen potenziellen Lebensrettern befand sich auch Singer-Songwriter KAMRAD. „Leute, lasst uns gemeinsam Leben retten“, sagte der 28-Jährige, bevor er selbst den Wangenabstrich durchführte. „Ich glaube, Leben retten verbreitet richtige Glücksgefühle. Und es geht ganz schnell, sich zu registrieren!“
Sarah, Julian, Gabriel, Franziska oder Armin: Sie sind die Gesichter des Glücks. Diese Fünf gehören zu den acht jungen Menschen, die sich 2023 oder 2024 beim GLÜCKSGEFÜHLE Festival registriert und bereits Stammzellen gespendet haben. Julian Rehrauer (22) und seine Freunde wollen im September 2023 eigentlich nur einen kurzen Boxenstopp einlegen, die Zeit zwischen zwei Konzerten für eine Snackpause nutzen. Doch dann entdecken sie neben den Essensständen auf der Zielgeraden in Richtung Südkurve den Stand der DKMS. „Das war die perfekte Gelegenheit, sich zu registrieren“, findet Julian. „Für mich stand schon länger fest, dass ich das machen wollte. Ich war aber noch nicht dazu gekommen.“ Kurzum begibt sich die gesamte Freundesgruppe zum unkomplizierten Wangenabstrich – um sich anschließend wieder ins Festivalgeschehen zu stürzen.
Neben Influencern wie Julyan Pohl, Marcel Wilhelm, Vanessa Schmitt und Jonas Moll, die unseren Stand besuchten und in ihren Communities für die Registrierung warben, sorgte die Brassband Knallblech für einen besonders schwungvollen Aufruf: Unmittelbar vor dem DKMS Stand machten sie Halt für ein kleines Konzert, das sie immer wieder unterbrachen, um die Menge zu motivieren, Stammzellspender:in zu werden. „Jetzt seid Ihr ja schon alle hier“, riefen die Musiker, „dann könnt Ihr Euch auch gleich registrieren.“
Bereits seit einer Weile registriert ist Carmen Stuber-Niggel (43). „Eine Freundin von mir ist erkrankt. Sie sucht immer noch einen passenden Spender.“ Bei ihrem Besuch am DKMS Stand am Hockenheimring entdeckte die Heidelbergerin eines der abwaschbaren Tattoos der DKMS, zwei sich berührende Hände mit einem Herzen in der Mitte. Und entschied, sich dieses gleich vor Ort am Tätowierstand stechen zu lassen. „Das Thema ist so wichtig!“
Mehr als 3.000 Personen haben sich in den vergangenen drei Jahren am Hockenheimring insgesamt registriert. Acht von ihnen haben bereits Stammzellen gespendet und somit einem Fremden eine zweite Lebenschance geschenkt. Und mit etwas Glück sorgt unsere Festival-Kooperation schon ganz bald für weitere Stammzellspender:innen wie Sarah – und somit für viele weitere Headliner für die Hoffnung.
Sarah Borrmann lässt sich 2024 am Hockenheimring als Spenderin registrieren: „Da geht es um Menschenleben, ich gehe da jetzt hin“, sagt sie zu ihrem Begleiter. Kein Jahr später spendet sie Stammzellen für eine Teenagerin aus Polen. Wie heute nur noch in zehn Prozent der F älle üblich findet die Entnahme bei der 22-jährigen Stuttgarterin per OP-Methode statt. Obwohl sie daher vorab sehr aufgeregt ist, sagt sie: „Ich habe mich so gut aufgehoben gefühlt. Es war überhaupt nicht so schlimm, wie ich mir das vorgestellt hatte.“ Jeden Tag denkt Sarah seither Tag an ihren genetischen Zwilling, hat dem Mädchen sogar schon ein kleines Päckchen geschickt. „Ich hoffe so sehr, dass es ihr gut geht.“
Auch die 24-jährige Franziska aus Rosenberg im Neckar-Odenwald-Kreis wurde von einer Festivalbesucherin zur Lebensretterin. Erhalten hat ihre Stammzellen kürzlich ein erwachsener Mann aus den USA. Auch bei ihr kommt das Entnahmeverfahren unter Vollnarkose zum Einsatz. „Dass ich nicht ambulant spenden sollte, war schon ein kleiner Dämpfer“, sagt die Physiotherapeutin. „Aber wenn ich dafür nicht zur Verfügung gestanden hätte, hätte ich mich nicht registrieren lassen müssen. Natürlich habe ich ja gesagt.“