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„Ich werde wieder so viel Energie haben wie früher!“

Wir bauen unsere Unterstützung für Blutkrebspatient:innen in Indien weiter aus, etwa durch die Finanzierung neuer Behandlungskapazitäten und die Beteiligung an den Kosten für Stammzelltransplantation von Patient:innen des Christian Medical College (CMC) Vellore.

09.03.2023

Es war ein Schock für die ganze Familie: 2016 wurde bei Ashutosh aus Ranchi im Nordwesten Indiens akute lymphoblastische Leukämie (ALL) diagnostiziert. Im Krankenhaus in Mumbai bekämpften die behandelnden Ärzte den Krebs zunächst erfolgreich. Doch im Januar 2022 litt der junge Mann plötzlich an einer Schwellung am Hals. Die Leukämie war zurückgekehrt. Ashutoshs einzige Chance auf Überleben und Heilung war nun eine Stammzellentransplantation.

Glücklicherweise war sein 22-jähriger Bruder ein perfektes „Match“: Seine Gewebemerkmale stimmten perfekt mit denen von Ashutosh überein, so dass er als passender Spender seinem jüngeren Bruder eine zweite Lebenschance geben konnte. Doch zunächst stand die Familie vor einer weiteren Herausforderung: Ashutoshs bisherige Behandlung hatte die finanziellen Mittel der Familie bereits erschöpft. Die Eltern hatten wegen der Coronapandemie und der Pflege ihres kranken Sohnes ihr Geschäft aufgeben müssen. Schließlich gelang es ihnen, sich Geld von Verwandten zu leihen. Den Restbetrag übernahmen wir im Rahmen unseres internationalen Hilfsprogramms „Access to Transplantation“.

Als internationale und vielseitige Non-Profit-Organisation setzen wir uns mit einem breiten Spektrum an Projekten und Hilfeleistungen für Patient:innen mit Blutkrebs und anderen Bluterkrankungen ein. Unser zentrales Anliegen ist es, den Zugang zur Stammzelltransplantation auch für diejenigen zu verbessern, denen diese lebensrettende Therapie aus finanziellen oder anderen Gründen sonst verwehrt bliebe. Dies sind insbesondere Patientinnen und Patienten in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen.

Wie diese Hilfe konkret aussehen kann, zeigt ein aktuelles Beispiel aus Südindien: Dort haben wir vor kurzem vier Einzelzimmer speziell für Patient:innen finanziert, die eine Stammzelltransplantation erhalten. Die Zimmer sind Teil der neu errichteten Transplantationseinheiten des gemeinnützigen Christian Medical College (CMC) Vellore und des kürzlich eingeweihten Ranipet Campus. Mit dem neuen Campus hat das CMC seine Behandlungskapazität von 18 Betten auf 29 Betten deutlich erhöht. Darüber hinaus beteiligen wir uns ab 2021 auch an den Behandlungskosten für Stammzelltransplantationen von bis zu 100 bedürftigen Patient:innen des CMC Vellore. Die Sozialarbeiter:innen des CMC Vellore beantragen zwar lokale Gelder für die Patient:innen und ihre Familien. Diese reichen aber nicht immer aus, um die Behandlungskosten vollständig zu decken. Wir schließen diese finanzielle Lücke, was für die Bedürftigen den entscheidenden Unterschied ausmacht. „Eine Stammzelltransplantation ist für Patienten mit Blutkrankheiten oft die einzige Chance auf Heilung, aber für die meisten Familien unerschwinglich“, sagt unsere Geschäftsführerin Dr. Elke Neujahr. „Unser Ziel ist es, die finanzielle Belastung für bedürftige Patienten zu verringern und dazu beizutragen, eine bessere Grundlage für die Behandlung zu schaffen.“

Der moderne CMC Vellore Ranipet Campus beherbergt auch die neu gebauten Transplantationseinheiten mit insgesamt 29 BMT-Betten.

„Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung der DKMS“, sagt Dr. Vikram Mathews, Direktor des CMC Vellore. In den neuen Transplantationseinheiten werde man jährlich etwa 300 Patient:innen behandeln können. „Ein engagiertes Team hochqualifizierter Spezialisten wird dafür sorgen, dass wir die bestmöglichen klinischen Ergebnisse für unsere Patient:innen erzielen“, so Dr. Mathews.

So wie bei Ashutosh: Seine Leukämie wurde im CMC Vellore erfolgreich mit einer Stammzelltransplantation behandelt. Heute hat er sich gut erholt und ist auf dem Weg der Besserung. „Ich bin sehr dankbar für all die Unterstützung und die Chance auf Leben, die mir gegeben wurde“, sagt der heute 20-Jährige. Voller Zuversicht blickt der Student in die Zukunft: „Ich bin mir sicher, dass ich wieder so energiegeladen sein werde wie früher und dass ich mein Studium beenden und meinen Abschluss machen kann“.

Weitere Informationen über unsere DKMS Förderprogramme für Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen findet ihr hier.

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