Zwei Familien, ein unvergessliches Wochenende und eine besondere Verbundenheit: Der siebenjährige Robin aus Kiel lernte seinen Stammzellspender Daniel kennen. Vor drei Jahren erhielt Robin die lebensrettende Spende – nun trafen sich die Familien erstmals und fanden sofort auch menschlich zusammen.
Lange haben Robin und seine Familie dem persönlichen Treffen mit dem Spender ihres Sohnes entgegengefiebert: Endlich ist er da, Daniel, der Robin eine neue, gesunde „Körperpolizei“ – wie der Siebenjährige seine neuen Stammzellen getauft hat, geschenkt hat. Robin, der heute wieder gesund ist, erinnert sich noch genau an den Moment damals, als er und seine Eltern erfahren haben, dass es einen Spender für ihn gibt: „Das war so schön, denn dann konnte ich endlich meine neue Körperpolizei einsetzen – einfach ein schöner Moment,“ sagt Robin.
Auch für Robins Eltern Christoph und Marike und seinen kleinen Bruder Johann war das ein schöner, alles verändernder Moment. Vor allem eine Erleichterung und die Hoffnung auf eine gesunde Zukunft für Robin. Heute kann er wieder ein normales Kind sein, toben, mit Lego bauen und in die Schule gehen.
Die Familien genießen das tolle Wetter an der Kieler Förde. Daniel hat seine Frau Talena und Tochter Maja (5) dabei. Sie besuchen das Seehundbecken, schauen bei deren Fütterung zu und essen Fischbrötchen und Eis. Später bauen Daniel und Robin noch Daniels Lego-Geschenk zusammen. Daniels Tochter Maja versteht sich mit Robin und seinem Bruder Johann auf Anhieb und es fließen beim Abschied ein paar Tränchen. Fest steht, sie sehen sich ganz bald wieder und werden Daniel in Rotenburg besuchen.
Auch Daniel, für den die Spende eine Selbstverständlichkeit war, spürt diese Verbundenheit: „Robin ist ein beeindruckender kleiner Mann. Er ist sehr aufgeweckt, lebensfroh, herzlich und hat einfach Spaß am Leben. Wir waren gleich auf einer Wellenlänge und er versteht sich auch super mit meiner Tochter. Es ist mir eine große Ehre, dass ich Teil seines Lebens sein darf und freue mich auf viele weitere tolle Treffen und Momente.“
Der Ingenieur ließ sich vor drei Jahren in die DKMS aufnehmen und erhielt nur ein halbes Jahr später den Anruf, dass er womöglich als Spender infrage kommt. Er habe zunächst ziemlichen Respekt vor dem Entnahmeverfahren gehabt, da er dachte, dass ihm Knochenmark aus der Wirbelsäule entnommen würde. „Das war natürlich völliger Quatsch.
Es wird entweder aus dem Blut oder wie bei mir aus dem Beckenkamm entnommen. Welche Auswirkungen hatte die Spende also für mich? Eine Woche moderate Rückenschmerzen – als hätte man starken Muskelkater. Das war alles“, sagt Daniel. Er appelliert: „Registriert euch, es tut nicht weh und wenn alles gut läuft, könnt ihr durch eine kleine Spende einem anderen Menschen die Chance auf ein gesundes Leben schenken. Wenn es das nicht wert ist, dann weiß ich auch nicht. Also – Mund auf. Stäbchen rein. Spender sein“.