Die DKMS Clinical Trials Unit (CTU) betreibt Forschung im Kampf gegen Blutkrebs. Sie führt eigene Studien durch, um die bestmögliche Behandlung für Patienten zu finden und Stammzelltransplantationen wirksamer, sicherer und effektiver zu machen.
Bei dieser jetzt angelaufenen Studie geht es – einfach gesagt – um die Rolle der sogenannten Natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) nach allogener Blut-Stammzelltranplantation.
Natürliche Killerzellen (NK-Zellen) kommen im menschlichen Blut vor und spielen eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Virusinfektionen. Auch beim Kampf gegen Krebszellen leisten diese Immunzellen einen möglicherweise entscheidenden Beitrag. NK-Zellen lassen sich in zahlreiche Untergruppen einteilen, die sich durch das Vorhandensein unterschiedlicher Rezeptoren auf der Zelloberfläche auszeichnen. Nach einer Blut-Stammzelltransplantation erkennen und zerstören die verschiedenen Spender-NK-Zell-Untergruppen Blutkrebszellen abhängig von ihren Rezeptoren unterschiedlich effizient.
NK-Zellen des Spenders werden mit dem Transplantat auf den Patienten übertragen. Außerdem entwickeln sich aus den transplantierten Stammzellen des Spenders im Patienten rasch neue NK-Zellen. Das NK-Zell-Repertoire passt sich dabei vermutlich der Umgebung an und junge NK-Zellen durchlaufen einen Reifungsprozess. Diese Veränderungen des NK-Zell-Repertoires spiegeln möglicherweise die Bekämpfung der Blutkrebszellen durch NK-Zellen wider.
Mit Hilfe von CyTOF-Analysen können das Vorhandensein und die Expressionsstärke von mehr als 30 unterschiedlichen NK-Zell-Rezeptoren in einer Probe an mehr als 20.000 NK-Zellen analysiert werden. So kann mit Hilfe von Software-gestützter Auswertungsmethoden das NK-Zell-Repertoire einer Blutprobe charakterisiert werden.
Im hier beschriebenen Forschungsprojekt soll die Entwicklung des NK-Zell-Repertoires aus dem Transplantat zu verschiedenen Zeitpunkten nach Transplantation erhoben und verglichen werden. Es soll untersucht werden, ob sich Veränderungen bestimmter NK-Zell-Untergruppen mit Krankheitsverläufen korrelieren lassen, und ob Muster der Repertoire-Anpassungen in allen Patienten erkannt werden können. Erkenntnisse aus diesem Forschungsprojekt können möglicherweise in Zukunft für eine verbesserte Spenderauswahl genutzt werden.