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Südkorea und der Kampf gegen Blutkrebs

Bei den diesjährigen Olympischen Winterspielen in PyeongChang ist die DKMS Charity-Partner des Deutschen Hauses. Für uns ein wichtiger Anlass, auch das Engagement von Südkorea im Kampf gegen Blutkrebs zu zeigen und zu verdeutlichen, dass die Stammzellspende ein weltweites Solidarsystem.

12.02.2018

Seit 1993 ist Südkorea mit einem eigenen Stammzellspenderregister aktiv und bietet somit die Möglichkeit, sich als potenzieller Spender aufnehmen zu lassen. Es heißt Korea Marrow Donor Program (KMDP) mit Sitz in der Hauptstadt Seoul. Aktuell sind dort mehr als 300.000 potenzielle Spender registriert, die für den weltweiten Suchlauf für Patienten zur Verfügung stehen.

Wichtig zu wissen: Die für eine Stammzelltransplantation ausschlaggebenden Gewebemerkmale (HLA-Merkmale) werden vererbt und sind teilweise von der Herkunft abhängig. Es ist also viel wahrscheinlicher, dass Patienten einen passenden Spender unter den eigenen Landsleuten finden. Daher ist es notwendig, dass sich Menschen jeglicher Herkunft und Nationalität als potenzielle Spender registrieren lassen, um so die Chancen auf Leben für alle suchenden Patienten zu steigern. Beispielsweise sind in der DKMS in Deutschland aktuell 675 Menschen mit koreanischen Wurzeln registriert (Stand Januar 2018). Dazu kommt: Die DKMS hat seit ihrer Gründung im Jahr 1991 schon 32 Stammzellspenden und damit Lebenschancen nach Südkorea vermittelt.

Einer dieser Spender ist Yushiro. Der junge Mann mit japanischen Wurzeln hatte sich im Zuge einer Registrierungsaktion an der LMU München in der DKMS registrieren lassen. Organisiert wurde die Aktion durch den gemeinnützigen Verein AIAS München e. V., dessen Mission der Aufbau eines bundesweiten Netzwerks aus studentischen Organisationen ist: Seit 2015 wurden die Aktivitäten über die Grenzen von München hinaus erweitert und Ableger in anderen Deutschen Hochschulstädten etabliert.

„Durch eine Freundin erfuhr ich von AIAS München und den Registrierungsaktionen an der Uni. Ich war begeistert wie einfach man einem Menschen das Leben retten kann“, sagt Yushiro. „Ein Jahr später erhielt ich dann einen Brief in dem stand, dass ich als Stammzellspender in Frage komme. Ich war sehr überrascht weil ich nicht damit gerechnet hatte. Natürlich hatte ich viele Fragen über den Ablauf der Spende aber alles wurde mir von Anfang an ganz verständlich erklärt. Dank der netten Unterstützung hatte ich ein sehr gutes Gefühl.“

Yushiro bei der Stammzellentnahme

Die tatsächliche Spende fand Anfang 2017 statt. Die Stammzellen wurden ihm dabei in einem ambulanten Verfahren aus dem fließenden Blut gefiltert. Der Vorgang dauert rund vier Stunden und wird als periphere Stammzellentnahme oder auch Apherese bezeichnet.

„Ich durfte noch am selben Tag aus der Klinik raus. Nach der Spende erfuhr ich, dass meine Spende nach Südkorea an einen Jungen geht. Ich hoffe, er beginnt mit meinen Stammzellen ein neues, schönes Leben. Ich finde es toll, dass man bei der Registrierung in eine internationale Stammzelldatenbank aufgenommen wird und weltweit einem Menschen das Leben retten kann. Ich kann nur jeden ermutigen LASS DICH REGISTRIEREN denn vielleicht bist du die große Hoffnung für einen Blutkrebspatienten.“

Zum Hintergrund: Um so viele neue potenzielle Spender wie möglich in die Datei aufzunehmen, ist gerade die deutschlandweite Kampagne „Gold fürs Leben – Team DKMS braucht Verstärkung“ angelaufen. Gemeinsam rufen dabei Sportler aus dem Winter- und Sommersport rund um die Winterspiele 2018 ihre Fans zur Registrierung in der DKMS auf. Mit dabei sind unter anderem: Richard Adjei, Annika Drazek, Markus Eisenbichler, Sebastian Eisenlauer, Josef Ferstl, Nicole Fessel, Marcel Nguyen, Hannes Ocik, Arnd Peiffer, Philipp Pflieger und Hans Sarpei.

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