Julias Projekt „It´s a match – Informationen rund um die Stammzellspende“ wurde mit dem „Malofej 28th International Infographics Award“ ausgezeichnet. Warum sie sich mit dem Thema auseinandergesetzt hat und was die Arbeit mit ihr gemacht hat, erzählt sie in ihrem Blogbeitrag.
Vor einiger Zeit stellte ich mir selbst die Frage: Warum bin ich eigentlich noch nicht als Stammzellspenderin registriert? Ist es die eigene Gemütlichkeit? Die Tatsache mangelnder Informationen? Oder doch einfach der geringe persönliche Bezug zum Thema? Ich bin mir sicher, dass ich mit diesen Gedanken nicht alleine bin. Unabhängig davon, an was es liegt, steht für mich jedoch fest: Es ist wichtig, sich der Frage einer Registrierung zu stellen und sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Als Designstudentin habe ich nicht nur den Anspruch, Inhalte anschaulich zu visualisieren, sondern auch wichtigen Themen den nötigen Schauplatz zu geben. Durch meine gestalterische Arbeit möchte ich komplexe Zusammenhänge verständlich machen und dazu bewegen, Meinungen zu überdenken und Dinge zu verändern. Nicht zuletzt ist es für mich wichtig, bei meinen Themen natürlich auch selbst dazu zu lernen und über den Tellerrand der Designbranche zu blicken.
Im Zuge eines Designprojekts an unserer Hochschule bekam ich die Möglichkeit, mich mit dem Thema Stammzellspende auseinanderzusetzen. Neben meiner eigenen Recherche lieferte mir die DKMS umfangreiches Informationsmaterial, das ich für die Umsetzung zusätzlich verwenden konnte. Ich stellte mir die Fragen: „Wie möchte ich mich informieren?“ und „Was möchte ich genau über die Stammzellspende erfahren?“ Das Ergebnis meiner Arbeit ist die Informationsgrafik „It´s a match – Informationen rund um die Stammzellspende“. Dabei handelt es sich um eine, von mir konzipierte und gestaltete, 3D-Informationsgrafk von der Größe 30 x 30 x 30 cm. Betrachter:innen haben durch mein umfangreiches Konzept die Möglichkeit, sich von allen Seiten des Aufbaus über die Stammzellspende zu informieren.
Und so funktioniert es im Detail: Ein LED-Streifen leitet durch die Grafik und zeigt die Reihenfolge des Verfahrens. Beginnend mit einer kurzen Vorstellung eines möglichen Spenders, erklärt die Informationsgrafik den Weg von der Registrierung, über den sogenannten „Stäbchentest“, die Typisierung, mögliche Entnahmearten und die Transplantation, bis hin zur Kontaktaufnahme zwischen Spender und Patient. Neben „Informationsklappen“ mit wissenswerten Zahlen und Fakten können zwei 3D-Grafken der Entnahmearten direkt von allen Seiten erkundet werden. Durch das Öffnen von kleinen Briefkuverts erhalten Betrachter:innen weitere Informationen über die Kontaktaufnahme nach der Spende. Durch dieses umfangreiche Konzept möchte ich dem Betrachter auf ungezwungene Weise einen Überblick über den Ablauf einer Stammzellspende geben. Zahlreiche Wochen Recherche, Konzeptarbeit und Gestaltung haben sich am Ende nicht nur für die finale Ausstellung in der Hochschule Augsburg gelohnt.
Auch die Einreichung meiner Arbeit beim internationalen Infografik Award Malofej stellte sich für mich als Erfolg dar. Denn dort erhielt ich die Auszeichnung „Malofej 28th International Infographics Award“ in Silber für Studierende in der Kategorie „Print“. Eine Auszeichnung, über die ich mich nicht nur aus fachlicher Sicht freuen konnte, sondern eben auch, weil meine Arbeit ein wichtiges Thema behandelt, das dadurch mehr Gehör finden kann. Auch in der Zukunft und in meinem aktuellen Masterstudium möchte ich deshalb weiterhin gesellschaftsrelevante Themen behandeln und auf sie aufmerksam machen.
Aber zurück zu meiner Frage: Warum bin ich eigentlich nicht registriert? Natürlich bin ich das jetzt. Denn durch meine Arbeit habe ich ein ausführliches Bild von dem Ablauf der Stammzellspende bekommen und natürlich auch von der Wichtigkeit der Registrierung. Nichtsdestotrotz ist meine Botschaft an alle: Egal wie ihr euch entscheidet, informiert euch über die Registrierung und die Stammzellspende. Denn es ist wichtig, sich eine eigene Meinung darüber zu bilden und für sich persönlich eine Entscheidung zu treffen.