Carolin Uliczka ging nach ihrer Registrierung als Stammzellspenderin das Thema Stammzellspende nicht mehr aus dem Kopf. Was folgte war ihr erstes Buch, inspiriertet durch die Geschichten, die wir hier mit euch teilen und von dem sie in ihrem Blogbeitrag erzählt.
„Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer“ – diesem Spruch würden sicher viele von euch zustimmen. Für mich hat er aber noch eine ganz andere Bedeutung, denn er ist der Titel meines Buches, das ich nach meiner eigenen Registrierung als Stammzellspenderin bei der DKMS geschrieben habe.
Alles begann vor fünf Jahren, als in meiner Heimatstadt Braunschweig ein Stammzellenspender für einen kleinen Jungen gesucht wurde. Unsere Tochter war in einem ähnlichen Alter, deshalb war für meinen Mann und mich schnell klar, wir müssen aktiv werden und uns registrieren lassen. Es war ein sehr bewegender Moment, so viele Menschen zu sehen, die an diesem Tage alle nur aus dem einen Grund zusammenkamen: Sie alle wollten helfen. Und zum Glück ging diese Geschichte auch gut aus.
Seitdem ging mir das Thema Stammzellspende einfach nicht mehr aus dem Kopf. Ich habe die DKMS Website durchforstet und bin schließlich bei den „News & Stories“ hängen geblieben. Diese ganzen Geschichten über Spender:in und Empfänger:in haben mich derart beeindruckt, dass mein Kopfkino nicht mehr stillstehen wollte und mich die Frage „Was wäre eigentlich, wenn …?“ ständig auf neue Ideen brachte. Ich wollte immer schon einmal ein Buch schreiben und diese Registrierungsaktion war schlussendlich der letzte Impuls dazu.
Mir war aber auch klar, dass ich eine solche Begegnung zwischen Spender:in und Empfänger:in niemals in Worte fassen könnte, ohne diese Situation selbst einmal erlebt zu haben – deshalb geht die Geschichte in meinem Buch, wie auch das Leben selbst, nicht ganz geradlinig weiter.
In „Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer“ geht es um Charlotte, die vor zwei Jahren eine Stammzellspende bekommen hat und nun versucht, ihr neues Leben anzugehen. Sie hat noch ihre alten Pläne, weiß aber leider nur zu gut, dass im Leben nicht alles nach Plan läuft. Dennoch macht sie sich auf die Suche – nach sich selbst, ihrem Glück und ihrem Neuanfang.
Es ist eine Geschichte über Hoffnungen und Pläne und das, was dann dazwischenkommt. Wie das Leben selbst ist sie unberechenbar, mal traurig, mal lustig, manchmal unfair, aber am Ende doch auch irgendwie wieder gut. Sie ist rein fiktional und basiert nicht auf einer wahren Geschichte, wohl aber auf vielen wahren Einzelheiten, die mir bei meiner Recherche begegnet sind. Ich danke an dieser Stelle allen Lebensretter:innen, deren Geschichten mich immer wieder faszinieren.
Es freut mich wahnsinnig, wenn jemand durch mein Buch auf das Thema Stammzellspende aufmerksam wird und sich sogar registrieren lässt. Denn jede Registrierung lohnt sich – auch wenn eure genetischen Zwillinge euch (zum Glück) nicht brauchen, gibt eure Einsatzbereitschaft vielen anderen Menschen Hoffnung und Mut!