Patientengeschichten

Zwillinge finden Zwilling: Eine Zukunft für Luca und Mats

Luca und Mats durften lange kein normales Leben führen – bis zwei Stammzellspenden alles veränderten. Heute toben sie im Kindergarten, feiern Geburtstage und entdecken die Welt. Zum Tag der Geschwister erzählen wir ihre bewegende Geschichte – und sagen Danke an unsere Spender:innen!

Zoo, Kita, Spielplatz: endlich Kind sein, ohne Vorsichtsmaßnahmen. Von Geburt an litten die Zwillinge Luca und Mats aus Kummerfeld im Kreis Pinneberg unter einem schweren Immundefekt. Beide Kinder benötigten eine Stammzellspende. Seit etwa eineinhalb Jahren sind die heute 5-Jährigen transplantiert, gehen endlich in den Kindergarten und freuen sich über einen fast normalen Kinderalltag. Es sind Geschichten wie diese, die uns besonders stolz auf unsere Spenderinnen und Spender machen. Wenn ihr Einsatz dazu beiträgt, dass zwei kleine Jungs weiterleben, ihre Eltern sie beim Großwerden begleiten dürfen. Zum Tag der Geschwister am 10. April berichten wir von Mats und Luca, die dank zweier Stammzellspenden auf dem Weg in eine gesunde Zukunft sind.

Zwei Jungen, die sich umarmen
Mats und Luca

Einfach toben, auf den Spielplatz gehen, Kindergeburtstag feiern, den Großvater auf dem Bauernhof besuchen und Freundschaften in der Kita schließen. All das ist für Luca und Mats endlich möglich. „Wir freuen uns, unsere Kinder nun einfach beim Wachsen zu beobachten. Wir freuen uns auf die kommende Jahre, den baldigen Wechsel in die Vorschule, die Einschulung nächstes Jahr. Wir freuen uns, sie endlich in einer Gruppe von Kindern nicht mehr auffallen zu sehen. Wir wollen das Leben einfach genießen. Es feiern und dankbar sein, für all das, was wir nun gemeinsam erleben und unternehmen können“, sagt Mutter Lisa Ressel.

Rückblick: Im April 2023 rufen wir zum Tag der Geschwister für die damals 3-jährigen Zwillinge Luca und Mats aus Kummerfeld im Kreis Pinneberg auf. Kurz nach ihrer Geburt war bei den Brüdern eine septische Granulomatose festgestellt worden. Dabei handelt es sich um eine sehr seltene Erbkrankheit des Immunsystems, bei der die weißen Blutkörperchen betroffen sind. Luca und Mats benötigen dringend eine Stammzellspende. „Wir haben den Kindern von Anfang an kindgerecht erklärt, dass mit ihrer Körperpolizei etwas nicht stimmt und sie deshalb eine neue Körperpolizei benötigen“, sagt Lisa Ressel.

Tatsächlich wird für beide Brüder ein passendes Match gefunden. Die Familie zieht vorübergehend aus dem Norden nach Freiburg, wo Luca und Mats transplantiert werden sollen. 800 Kilometer von der Heimat entfernt erhalten die Kinder im Abstand von drei Monaten ihre neuen Stammzellen. Mats wird im Juli, Luca im Oktober 2023 transplantiert. Nach vielen Höhen und Tiefen, hoffnungsfrohen Momenten und zahlreichen Rückschlägen geht es für die vierköpfige Familie nach 270 Tagen in Freiburg zurück nach Kummerfeld.

Endlich wieder zu Hause, muss sich die Familie zunächst noch über viele Monate sehr einschränken, vor allem vor Infekten schützen. „Durch die Erkrankung und die damit verbundene intensive Behandlung haben Luca und Mats sich aber noch enger zusammengetan. Sie stehen füreinander ein, spenden Trost. Sie geben sich einfach gegenseitig Sicherheit“, sagt Lisa Ressel.

Eine Frau mit zwei Kindern
Mats und Luca mit ihrer Mama

Seit Sommer 2024 gehen die beiden in den Kindergarten und seither kehrt immer mehr „normaler Alltag“ ein. Die Medikamente sind abgesetzt und sie können alles uneingeschränkt machen. Da Lucas und Mats‘ Immunsysteme jedoch noch „jung“ sind, sind sie noch ziemlich infektanfällig. Die Strapazen der vielen Behandlungen, die Zeit in Freiburg, weit weg von zu Hause und vieles mehr sind zudem noch längst nicht überwunden.

Dennoch blickt die Familie positiv in die Zukunft. „Luca und Mats dürfen Kinder sein, sich dreckig machen. Sie dürfen das unternehmen, was ihnen Spaß macht. Freunde treffen, Essen wonach ihnen ist. Viele Dinge, die für uns lange nicht normal waren. Wenn man so etwas erlebt, merkt man, was im Leben das Wichtigste ist. Gesundheit kann man sich nicht kaufen, es kann jeden treffen und deshalb sollten wir jeden Tag nutzen und ihn zu einem der schönsten machen. Lasst euch bitte bei der DKMS registrieren, damit noch mehr Patientinnen und Patienten und ihren Familien geholfen werden kann“, appelliert Lisa Ressel.

Wenn man Luca und Mats fragt, was das Beste daran ist, einen Bruder zu haben, sind sie sich einig: Sie sind nie alleine und haben immer jemanden zum Spielen. Aufräumen geht zusammen schneller, sie helfen einander und sind füreinander da, wenn andere sie ärgern. Als Superkraft wünscht Mats seinem Bruder, „dass er stark ist, damit er alles schaffen kann“. Luca wünscht Mats als Superkraft, dass er super schnell ist, damit er immer auf mich aufpassen kann“.

Luca und Mats haben ihre Superkraft – sie haben einander. Unsere gemeinsame Superkraft? Zusammen können wir Leben retten.

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