Wir können frühestens 100 Tage nach der Stammzellspende in der Transplantationsklinik Informationen über den Gesundheitszustand des Patienten erfragen, weil erst dann von einem stabilen Engraftment, also dem Anwachsen und der Funktionsaufnahme der Zellen, ausgegangen werden kann. Erfahrungsgemäß dauert es unterschiedlich lange, bis wir die Rückmeldung erhalten, daher können wir dazu keine verbindliche Angabe machen.
Die Erfolgschance, dass eine Patientin oder ein Patient durch eine Stammzelltransplantation den Blutkrebs besiegt und wieder gesund wird, hängt von sehr vielen verschiedenen Faktoren ab, weshalb es schwierig ist, eine Prognose zu treffen. Der Spenderin oder dem Spender soll bewusst sein, dass eine Transplantation für die Empfängerin oder den Empfänger keine Überlebensgarantie darstellt, für viele Blutkrebspatient:innen jedoch die einzige oder letzte Lebenschance bedeutet.
Einflussfaktoren auf den Therapieerfolg sind u.a. die Art der Grunderkrankung, das Krankheitsstadium bei Diagnose und zum Transplantationszeitpunkt, das Alter und der Allgemeinzustand der Patientin oder des Patienten, eventuelle Begleiterkrankungen, die Art der Konditionierung und der Grad der Übereinstimmung der Gewebemerkmale zwischen Spender:in und Patient:in bei einer Transplantation.
Wie bei allen Krebserkrankungen gibt es auch bei einem mit Stammzelltransplantation behandelten Blutkrebs das Risiko eines Rezidivs, also eines Wiederauftretens, nachdem durch eine auf Heilung ausgelegte Therapie zunächst eine vollständige Rückbildung aller Krankheitszeichen erreicht wurde. Das Risiko für das Auftreten eines Rezidivs abzuschätzen ist schwierig. Beeinflusst wird es u.a. von den spezifischen Eigenschaften des jeweiligen Blutkrebses (z.B. Vorhandensein von bestimmten Mutationen) und vom Alter der Patientin oder des Patienten.