Kampagnen & Aktivitäten
02.12.2021

Korel will leben

Korel ist mit seinen fast zwei Jahren ein Kämpfer und das absolute Wunschkind von Mama Aileen und Papa Lennart. Korel tanzt und singt von Herzen gern. Bagger und Feuerwehrautos sind seine große Leidenschaft. Zusammen mit seinen Kuscheltieren erobert er die ganze Welt. Verstecken spielen, rumtoben und durchgekitzelt zu werden – das alles liebt Korel. Doch plötzlich steht die Welt still. Korel erhält die Diagnose ALL, akute lymphatische Leukämie, Blutkrebs.

Korel ist ein lebensfroher, übersprühender kleiner Junge. Offen, voller Energie, sehr kontaktfreudig und immer in Bewegung. Er mag seine Spielkameraden im Kindergarten, tollt gerne mit seinen beiden Hunden durch den Garten, liebt Enten, Bagger, Frikadellen, nette Menschen und Beat-Rhythmen, zu denen er gerne tanzt – eine bunte und fröhliche Welt, in der eigentlich alles in Ordnung sein könnte. Doch das ist es nicht. Korel ist ein echtes Wunschkind. Lange haben seine Eltern Aileen (36) und Lennart (35) auf ihren Sohn gewartet – es war eine künstliche Befruchtung. Seine Geburt im Dezember 2019 bedeutet für die Eltern die größte vorstellbare Erfüllung. 16 Monate führt die kleine junge Familie ein unbeschwertes und glückliches Leben.

Doch plötzlich bekommt dieses Glück Risse: Im April ist der sonst so temperamentvolle kleine Junge plötzlich blass und schlapp. Die Kinderärztin findet unreife Leukozyten, überweist sicherheitshalber ins UKE. Doch dort gibt man Entwarnung. Im August kommt Korel in den Kindergarten. Nach kurzer Zeit ist er erkältet – für die Eltern nicht besorgniserregend, denn schließlich trifft ihr Kind zum ersten Mal mit vielen anderen Kindern zusammen. Da ist eine Erkältung vorprogrammiert. Doch diese ist schwerer als gewöhnlich, greift auf die Bronchien über und will einfach nicht weggehen. Die Kinderärztin verschreibt ein Antibiotikum. Zwei Tage später entdecken die Eltern in Korels Leiste einen Knoten. Sie sind in Sorge, fahren abermals ins UKE. Dort gibt man in der Notaufnahme erneut Entwarnung: Weder im Blut noch im Ultraschall zeigen sich Auffälligkeiten. Der Knoten in der Leiste ist wahrscheinlich eine Folge des Infektes – so die Vermutung der Ärzte. Erleichtert fahren Aileen, Lennart und Korel für ein Wochenende an die Ostsee.

Nur wenige Tage später, als Aileen Korel aus der Kita abholt, erkennt sie ihr Kind kaum wieder. Korel ist extrem blass, hat Augenringe, steht zitternd vor ihr und weint. Dabei schaut er durch sie hindurch, ist vollkommen wesensverändert, hat körperlich extrem abgebaut. Aileen zögert nicht lange, fährt mit Korel zum dritten Mal ins UKE. Jetzt wird er stationär aufgenommen. Unzählige Untersuchungen folgen - eine Krankheit nach der anderen wird ausgeschlossen. Zwei Tage später kann Korel nicht mehr laufen, baut weiter ab und hat dunkelblaue Beulen am Kopf. Nur um Blutkrebs hundertprozentig auszuschließen ordnen die Ärzte eine Knochenmarkpunktion an. Kurz darauf die erschütternde Diagnose: Korel hat akute Leukämie! „Ich lag neben Korel in seinem Bettchen. Er schlief fest, als die behandelnde Ärztin hereinkam und mir die Nachricht überbrachte. Das war wie ein heftiger Schlag in die Magengrube. Außen dreht sich alles weiter und innen steht die Welt vollkommen still. Der Schock ist so groß, dass man nichts mehr fühlt und alles gleichzeitig. Das ist eine absolute Überforderung“, erinnert sich Aileen.

Sie ruft ihren Mann Lennart an und bittet ihn, in die Klinik zu kommen. Sie möchte ihm die Nachricht nicht am Telefon mitteilen, bevor er ins Auto steigt. „In der Klinik stand Aileen vor mir und hat kein Wort über die Lippen gebracht. Da wusste ich sofort, dass etwas Schreckliches passiert sein musste“, sagt Lennart. Seitdem lebt das Paar im Ausnahmezustand. Sie teilen Angst und Trauer, bauen sich aber immer wieder auf und schenken sich gegenseitig kleine Auszeiten, um Luft holen zu können. „Krebs kann man nicht einschätzen. Diese Krankheit ist unberechenbar. Wir werden auch in den nächsten Wochen nicht aus der Ungewissheit rausfinden. Diese Unsicherheit ist kaum aushaltbar. Wir schaffen es nur, indem wir Tag für Tag leben und uns über jede gute Stunde freuen. Manchmal blenden wir die Realität auch ganz bewusst aus, um wieder Kraft zu schöpfen, die wir jetzt für Korel so dringend brauchen“, verrät Aileen.

Korel befindet sich aktuell im zweiten Chemoblock. Kortison und verschiedene Antibiotika schwächen seinen kleinen Körper zusätzlich. Trotz Übelkeit und Schmerzen am ganzen Körper lässt sich der kleine Junge nicht unterkriegen: „Er macht das so toll. Trotz aller Therapien und Eingriffe lacht er und flirtet mit den Schwestern. Wir wissen manchmal nicht, woher er diese Kraft nimmt“, so die Eltern. Korel bedeutet übersetzt „Kämpfer“ und der Kleine macht seinem Namen alle Ehre. Doch alleine kann er es nicht schaffen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kann nur eine Stammzelltransplantation das Leben des Einjährigen retten.

Leider hat Korel keine Geschwister, die als mögliche Spender in Frage kämen. So leben Korels Eltern weiter in großer Sorge. Sie lieben ihr Wunschkind, auf das sie so lange gewartet haben, über alles und möchten es nicht verlieren. „Nach dem ersten Schock haben wir verstanden, dass es nur einen Weg geben kann. Korel muss gesund werden. Ein Leben ohne ihn ist für uns nicht vorstellbar. Wir werden weder aufgeben noch verzweifeln, damit helfen wir unserem Kind am wenigsten. Weil wir sehr wahrscheinlich auf einen passenden Spender angewiesen sind, bitten wir die Bevölkerung um Unterstützung: Bitte lasst euch registrieren. Es gibt nur ein einziges Ziel: das Leben unseres Sohnes zu retten. Wir möchten den Tag erleben, an dem wir die Klinik verlassen. An diesem Tag werden wir die größte Party unseres Lebens feiern. Und dann wollen wir vier Monate alles hinter uns lassen und mit Korel in einem kleinen Wohnmobil durch Europa reisen. Endlich sorglos und unbeschwert sein. Das alles ist nur möglich, wenn wir Korels Lebensretter finden. Bitte helft uns, dass dieser Wunsch Wirklichkeit wird. Allen, die an dieser Aktion teilnehmen, danken wir von ganzem Herzen“, so Korels Eltern.

Bitte registriere dich als Stammzellspender:in. Erhöhe die Chance für Herbert auf ein weiteres Leben und die von vielen anderen suchenden Patient:innen. Danke!

Weitere Möglichkeiten zu helfen
Du kannst die DKMS auf vielfältige Weise unterstützen und damit vielen Blutkrebspatienten neue Hoffnung auf Leben geben.