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Einmal spenden, zwei Mal Leben retten

Stammzellspender:innen, die einen Teil ihrer Stammzellspende der DKMS Stem Cell Bank zur Verfügung stellen, können mit nur einer einzigen Spende zwei Mal Leben retten!

06.06.2024

Noch effizienter, noch schneller: Dank der DKMS Stem Cell Bank in Dresden dürfen Patient:innen, die auf eine Stammzelltransplantation angewiesen, auf noch schnellere Hilfe hoffen. In der Stem Cell Bank werden überschüssige Stammzellen kryokonserviert gelagert und weltweit für eine Transplantation zur Verfügung gestellt. Ist ein passender allogener (nicht verwandter) Spender oder eine Spenderin identifiziert, dauert es in der Regel mehrere Wochen, bis die Stammzellen entnommen und die Transplantation erfolgen können. Mit bereits kryokonservierten Stammzellen liegen nur drei Tage zwischen der ersten Anfrage und dem Transport in die Patientenklinik.

Bei einigen Blutkrebserkrankungen erhöht eine schnelle Transplantation den Behandlungserfolg. „Dies war die anfängliche Motivation für den Ausbau unserer Aktivitäten als Stammzellbank. Unter dem Druck der Corona-Pandemie verfestigten sich unsere Pläne, auch ohne die Präsenz von Spenderinnen und Spendern Stammzellen vorhalten zu können, die zu 100 Prozent und sofort verfügbar sind. Das Ergebnis ist eine innovative und zukunftsweisende Einrichtung, die die Blutkrebserkrankung schneller und effizienter behandelbar macht", berichtet Dr. Dr. Alexander Schmidt, Global Chief Medical Officer der DKMS Group.

Dr. Alexander Platz, Ärztlicher Leiter der DKMS Stem Cell Bank, präsentiert die überschüssigen Stammzellen, die eingelagert und an Patient:innen vermittelt werden

Je früher ein Match gefunden wird und je schneller die Stammzellen die Erkrankten erreichen, desto besser sind die Überlebens- und langfristigen Heilungschancen. Bei der Transplantation nicht verwandter Stammzellen sind die Verfügbarkeit des Spenders und die Zeit von der Anfrage bis zur Transplantation also entscheidende Faktoren. Um eine möglichst schnelle Versorgung mit lebensrettenden Stammzellen zu ermöglichen, dauert es nur wenige Tage von der Anfrage nach ADCUs bis zu deren Transport in die Klinik. Damit kann die Transplantation deutlich schneller als bisher erfolgen. Und die Stammzellspender:innen können auf diese Weise einem weiteren Menschen das Leben retten. „Damit setzen wir einen weiteren wichtigen Meilenstein in unserer lebensrettenden Mission. Wir erhöhen so maßgeblich die Überlebenschance von Patientinnen und Patienten in 60 Ländern, die sehr schnell transplantiert werden müssen“, so Dr. Elke Neujahr, Global CEO der DKMS Group, bei einem Pressetermin im DKMS Collection Center in Dresden.

Bisher rund 70 Präparate eingelagert

Bis heute ist dieser Ansatz weltweit einzigartig, sehr unkompliziert und ethisch einwandfrei. „Viele Spenderinnen und Spender mobilisieren deutlich mehr Stammzellen, als eine erkrankte Person tatsächlich benötigt", so Dr. med. Alexander Platz, ärztlicher Leiter der DKMS Stem Cell Bank. Sind die Spender:innen einverstanden, werden die überschüssigen Stammzellenkryokonserviert und bei –180 °C in der Gasphase über flüssigem Stickstoff gelagert. Auf diese Weise können unsere Spender und Spenderinnen mit einer einzigen Spende potenziell zwei Leben retten. Für die Spender:innen bedeutet die Entnahme überschüssiger Zellen lediglich eine etwas längere Apheresezeit. Die DKMS berücksichtigt zunächst nur Spender:innen mit besonders häufigen Gewebemerkmalen, da bei Ihnen die Wahrscheinlichkeit, angefragt zu werden, höher ist. Seit November 2023 werden die ersten Stammzellen in Dresden kryokonserviert. Der erste Spender, von dem Stammzellen eingelagert wurden, ist Lukas Hertzer (Foto oben). „Als ich von der DKMS kontaktiert wurde, war mir sofort klar, dass ich helfen möchte“, sagt der 25-Jährige voller Überzeugung. „Und dass ich mit einmaligem Aufwand vielleicht sogar zwei Mal helfen kann, ist eine super Sache.“ Bisher lagern in den Kryotanks rund 70 verfügbare Präparate. Diese Anzahl soll fortlaufend erhöht werden.

Neben der Stammzellbank eröffnete die DKMS bereits im April 2023 das erste Collection Center in Dresden. Im Oktober folgte der Launch des DKMS Collection Centers in Köln. Mit den beiden Entnahmezentren schließt die DKMS die gesamte Kette der Spenderbetreuung: von der Neuregistrierung über die Entnahme von Stammzellen bis hin zur Nachbetreuung. In den beiden Collection Centern sowie dem Apheresezentrum des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden finden die Entnahmen der Spender:innen statt, deren Spenden in der Stammzellbank eingelagert werden. „Dieses Netzwerk an Entnahmezentren bauen wir weiter aus. Je mehr Stammzellen wir einlagern können, desto wahrscheinlicher können wir im Wettlauf gegen die Zeit schnell Menschen die Hoffnung auf Leben schenken“, so Dr. Elke Neujahr.

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