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21.07.2021

„Rettet meine Liebe!“

Die 23-jährige Studentin Carolin aus Heidelberg hat die Koffer gepackt und die gemeinsame Wohnung gekündigt. Mit ihrem Freund Filippos will sie für ein Auslandsjahr nach Irland gehen. Doch dann kommt alles anders: Carolin hat Blutkrebs. Nur ein:e passende:r Stammzellspender:in kann ihr Leben retten.

Carolin und Filippos. Zwei starke, empathische Menschen, eine große Liebe. Seit über drei Jahren sind die beiden ein Paar, vor zwei Jahren sind sie zusammengezogen. Sie studiert in Ludwigshafen Internationales Personalmanagement, er in Heidelberg Archäologie. Sie lieben Europa, reisen viel und gerne, sind neugierig auf fremde Menschen und Kulturen. Carolins größter Wunsch ist es, später einmal eine kleine, persönlich geführte Pension in Griechenland zu haben – in der gastfreundlichen Heimat ihres Freundes. Doch zuvor rückt ein anderer kleiner Traum in greifbare Nähe: gemeinsam ist ein studentisches Auslandsjahr in Irland geplant. Dublin soll für ein Jahr ihr gemeinsames Zuhause sein. Die Wohnung ist bereits gekündigt, die Koffer gepackt und ein Stipendium in der Tasche. Doch dann kommt alles anders.

Anfang Mai entdeckt Carolin vergrößerte Lymphknoten an Hals und Hinterkopf. Sie hat geschwollene Mandeln, Gliederschmerzen, keinen Appetit und Kopfschmerzen. Weil ihre Mandeln inzwischen vereitert sind, verschreibt eine Ärztin ihr ein Antibiotikum. Doch dieses Medikament bewirkt das Gegenteil: es verschlechtert ihren Zustand. Carolin wird an einen HNO-Arzt überwiesen. Dieser ist besorgt, nimmt Blut ab und drängt auf eine schnelle Laborauswertung. Kurze Zeit später bekommt sie einen Anruf, sie solle sofort eine Klinik aufsuchen – ihre Leukozytenwerte seien extrem hoch. Doch Carolin befindet sich bereits in der Notaufnahme, denn mittlerweile sind ihre Schmerzen so extrem geworden, dass sie Hilfe braucht. Inzwischen hat der Laborbefund auch die Klinikärzte erreicht. Das Ergebnis ist eindeutig: Carolin hat Blutkrebs. Sofort wird sie in die hämatologische Notaufnahme gebracht. Unzählige Untersuchungen folgen, die erste Chemotherapie wird unmittelbar eingeleitet. „Durch die vielen Medikamente war ich so mitgenommen, dass die Nachricht zuerst gar nicht richtig zu mir durchgedrungen ist. Ich dachte, es müsse sich um einen Fehler handeln. Das Ganze war vollkommen unwirklich. Der Kopf hat es realisiert, aber der Bauch hat es nicht begriffen. Der Schock kam quasi zeitverzögert. Aber allein aus Selbstschutz versuche ich, mich keiner Ohnmacht hinzugeben. Ich will und möchte handlungsfähig bleiben, um weiterkämpfen zu können“, erklärt Carolin. Auch ihr Freund Filippos, der nicht mehr von ihrer Seite weicht, macht ihr jeden Tag Mut: „Erst war ich fassungslos. Keiner kann sich auf so eine Diagnose vorbereiten. Aber inzwischen haben wir eine andere Haltung: Wir ziehen in die Schlacht und werden siegen. Es ist eine Herausforderung, die wir annehmen und wir glauben fest daran, es gemeinsam zu schaffen. Schritt für Schritt. Und wir blenden die Zukunft ganz bewusst aus und konzentrieren uns auf jeden einzelnen Tag. Kleine Dinge bekommen so plötzlich eine ganz große Wertigkeit“.

Die beiden möchten noch die Welt erobern, eine Familie gründen und ganz viele Kinder bekommen. Nach der Diagnose war Carolins größte Sorge, dass durch die Chemotherapien ihr gemeinsamer Kinderwunsch nicht mehr in Erfüllung gehen könnte. Eine Hormonbehandlung, die den Zyklus unterbricht, wurde bereits durchgeführt. Das schenkt Hoffnung, aber keine Gewissheit. „Sollte uns dieses Schicksal wirklich treffen, werden wir Kinder adoptieren. Das haben wir schon beschlossen. Es gibt so viele kleine Menschen, die ein gutes Zuhause brauchen“, sagen beide.

Carolin will gesund werden und kämpft. Aber alleine kann sie es nicht schaffen. Nur eine Stammzelltransplantation kann ihr Leben retten. Chemotherapien alleine reichen nicht aus. Ihr großer Bruder kommt als Spender leider nicht in Frage. Das heißt: Sie kann nur überleben, wenn es – irgendwo auf der Welt – einen Menschen mit nahezu gleichen Gewebemerkmalen gibt, der zur Stammzellspende bereit ist. Filippos wendet sich daher hilfesuchend an die Öffentlichkeit: „Carolin ist die großartigste Tochter, Schwester und Freundin, die man sich vorstellen kann. Wir möchten sie nicht verlieren. Deshalb bitten wir alle, die von diesem Aufruf erfahren: Lasst euch registrieren. Damit schenkt ihr Carolin das Größte und Wertvollste, das es gibt – einfach nur leben zu dürfen! Allen, die sich an dieser Aktion beteiligen, danken wir von ganzem Herzen.“

Registriere dich als Stammzellspender:in. Erhöhe Carolins Chance auf ein weiteres Leben und die von vielen anderen suchenden Patient:innen. Danke!

Weitere Möglichkeiten zu helfen
Du kannst die DKMS auf vielfältige Weise unterstützen und damit vielen Blutkrebspatienten neue Hoffnung auf Leben geben.