„Walk on, walk on with hope in your heart, and you’ll never walk alone“ – „Geh weiter, geh weiter mit der Hoffnung in deinem Herzen, und du wirst nie allein gehen.“ Diese Songzeile aus der legendären Fußball-Fanhymne hat für Michael und Guido eine besondere Bedeutung bekommen. Denn seit März teilen die beiden Männer nicht nur die Diagnose Blutkrebs und die Hoffnung auf Heilung, sondern auch ihren Behandlungsalltag. Die beiden Männer wurden zu Bettnachbarn in einer Klinik in Düsseldorf und warten gemeinsam auf ihr perfektes Match. Denn gesund werden können sie nur durch eine Stammzellspende.
Zwei große Graffiti-Bilder mit kraftvollen Statements geben dem ansonsten eher tristen Krankenzimmer von Michael (41) und Guido (56) aus Düsseldorf Farbe und Zuversicht. „Go Micha, fuck cancer“, steht auf dem Plakat, das Michaels Freunde für ihn gemalt haben. Sie hoffen, dass er den Blutkrebs ganz bald besiegt. In den BVB-Farben ist der Schriftzug „You‘ll never walk alone“ auf Guidos Bild gehalten. Das Fanlied, das wohl jeder Fußballfan mit Emotionen verbindet, berührt Guido auf neue Weise. Denn außer seiner Familie und seinen Freund:innen ist auch Mitpatient Michael in dieser schweren Zeit an seiner Seite. Beide Männer verbindet dieselbe Diagnose: akute myeloischen Leukämie (AML). Bei der lebensbedrohlichen Erkrankung des blutbildenden Systems werden bestimmte Zellen, die normalerweise zu weißen Blutkörperchen heranwachsen, bösartig und ersetzen rasch die gesunden Zellen im Knochenmark.
Wie schnell die Erkrankung Menschen aus dem Alltag reißen kann, mussten beide Männer schmerzlich erfahren. Michael hatte über Karneval eine Erkältung, die nicht weggehen wollte. Der Verdacht fiel schnell auf Blutkrebs. Die Diagnose AML erhielt Michael im März, er begann sofort eine Chemotherapie. Die hat er gut überstanden, aber gesund kann sie ihn nicht machen. Michael liebt Tiere und arbeitet ehrenamtlich für die Tiertafel Düsseldorf. Mit seiner Frau Kathi macht er Fernreisen, eigentlich standen als nächstes die kapverdischen Inseln auf dem Programm. Außerdem ist Michael leidenschaftlicher Fan der Düsseldorfer Fortuna. „Micha ist ein Optimist, super hilfsbereit, und ist im Freundeskreis bekannt für seinen schwarzen Humor“, beschreibt ihn Kathi. Sie ist mit ihm optimistisch, dass er die Krankheit übersteht und sie gemeinsam weiter die Welt bereisen können.
Mit etwas Glück könnten Michael und Guido schon in der kommenden Bundesliga-Saison im Stadion ihren jeweiligen Lieblingsverein anfeuern, wenn die Fortuna aufsteigt und gegen den BVB antritt. Zunächst aber stehen die beiden Männer Seite an Seite, um dieselbe Herausforderung zu meistern: den Krebs zu überwinden und wieder ganz gesund zu werden.
Auch Guidos Leben stand von jetzt auf gleich Kopf. Im März spürte er plötzlich, dass etwas gesundheitlich nicht stimmt. Sein Weg führte ihn zunächst zum Urologen, dann zum Kardiologen und schließlich zum Hämatologen. Dort erhielt er die Diagnose AML. „Ich wurde innerhalb weniger Stunden aus meinem Alltag herausgerissen und war von einer Sekunde auf die andere zu 100 Prozent fremdbestimmt“, berichtet Guido. „Es gibt keinen Alltag derzeit. Jeder Tag ist anders. Im Fußball würde man sagen: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.“ Übertragen in Guidos Welt heißt das aktuell: Nach der Behandlung ist vor der Behandlung. Denn in der Klinik absolviert er eine Chemotherapie nach der anderen. „Jemanden wie Guido wünscht man sich im Leben an seiner Seite“, beschreiben ihn seine Freunde. „Mit seinem aufrichtigen Interesse an Anderen erreicht er nicht nur den Kopf, sondern vor allem auch das Herz seiner Mitmenschen.“ Guido ist ein absoluter Familienmensch und verbringt am liebsten Zeit mit seiner Frau und der gemeinsamen Tochter. Neben dem Fußball liebt er das Autofahren und das Segeln.
Michael und Guido sind im Krankenhaus Freunde geworden. Jeder weiß genau, wie es dem anderen gerade ergeht, sie geben sich Kraft und helfen sich gegenseitig, den Klinikalltag zu bewältigen. Doch allein schaffen es die beiden nicht, wieder gesund zu werden und in ihr Leben zurückzukehren. Sie benötigen die Stammzellspende ihres jeweiligen genetischen Zwillings. Deshalb bitten wir euch: Steht auch ihr den beiden zur Seite und registriert euch unter www.dkms.de/fuermichael bei uns als potenzielle:r Stammzellspender:in – für Michael, Guido und für viele weitere Betroffene auf der ganzen Welt. Alle Infos zur Registrierung findet ihr hier.