Zum zehnten Mal findet in diesem Jahr der World Blood Cancer Day (WBCD) statt. An diesem Tag, der gleichzeitig der Gründungstag der DKMS ist, engagieren sich seit 2014 hilfsbereite Menschen für das Thema Stammzellspende. Denn wenn andere Blutkrebstherapien nicht die gewünschte Wirkung zeigen, ist eine Stammzelltransplantation oft die letzte Chance auf Heilung. Doch die Suche nach dem passenden Match kann ein Wettlauf gegen die Zeit sein.
Je größer der Pool an potenziellen Stammzellspender:innen ist, desto besser stehen die Chancen darauf, eine Person zu finden, deren Gewebemerkmale mit denen eines an Blutkrebs erkrankten Menschen übereinstimmen. Deshalb ist Spendenbereitschaft so wichtig – im Rahmen von Online- oder vor Ort-Registrierungsaktionen, aber auch außerhalb von Aufrufen für bestimmte Patientinnen und Patienten. Denn wenn feststeht, dass alle anderen Therapien keine Heilung bewirken können, muss möglichst zeitnah eine passende Spenderin oder ein passender Spender für eine Stammzelltransplantation gefunden werden. Es kann also überlebenswichtig sein, dass jemand einfach da ist, wenn er gebraucht wird.
Auch der 32-jährige Manuel aus Weselberg in der Südwestpfalz ist da, wenn man ihn braucht. Der junge Mediziner, der gerade sein zweites Staatsexamen absolviert hat, ist sehr engagiert und seit vielen Jahren ehrenamtlich im Malteser Hilfsdienst Saarbrücken sowie bei der Freiwilligen Feuerwehr und der DRK-Rettungswache in Weselberg aktiv. Mehr als einmal hat er ein Leben gerettet. Nun benötigt er selbst Hilfe, denn Manuel leidet unter einer akuten lymphatische Leukämie (ALL). Die gefährliche Erkrankung wird aktuell mit Chemotherapien behandelt. Doch ob die sie den gewünschten Erfolg erzielen, ist ungewiss. Deshalb rufen wir gemeinsam mit Manuels Familie und seinem Freundeskreis dazu auf, sich für ihn und andere Betroffene in unsere Spenderdatei aufnehmen zu lassen. Denn wenn eine Stammzelltransplantation erforderlich wird, soll Manuel möglichst schnell damit therapiert werden können.
Die Diagnose kam Anfang Mai ganz unerwartet und war ein riesiger Schock für die kleine Familie und Manuels ganzes Umfeld. „Ich hatte Fieber und Schüttelfrost und fühlte mich einfach nicht gut“, berichtet er. „Da ich vor zwei Monaten eine Lungenentzündung hatte, wollte mein Hausarzt eine Herzmuskelentzündung ausschließen. Nach eingehenden Untersuchungen stand fest: Das Herz ist okay, das Blut nicht.“ Sofort wurde die Behandlung eingeleitet. Während Manuel im Krankenhaus liegt, kümmert sich Tamara um den gemeinsamen dreijährigen Sohn. Auch sie ist Medizinerin mit abgeschlossenem zweiten Staatsexamen und weiß genau, was eine ALL bedeutet. Tamara hofft, dass Manuel wieder ganz gesund wird und er bald zurück zur Familie darf, denn sie erwartet das zweite gemeinsame Kind.
Im Falle des Falles soll es für Manuel einen Rettungsanker geben, deshalb rufen wir gemeinsam mit seiner Familie und seinem Freundeskreis zur Registrierung auf. Wer Manuel und anderen Betroffenen helfen will und zwischen 17 und 55 Jahren alt ist, kann sich entweder am 1. Juni vor Ort in Weselberg registrieren lassen oder sich unter www.dkms.de/manuel ein Registrierungsset nach Hause bestellen und selbst einen Wangenabstrich vornehmen. Bitte nicht vergessen, das Set anschließend an uns zurückzuschicken. Nur so kannst du da sein, wenn du gebraucht wirst.