Weltkrebstag: Vom Blutkrebspatienten zum Marathonläufer

Am 4. Februar findet der Weltkrebstag statt. Das Motto im Jahr 2020: „Ich bin und ich werde“. So wie Markus Gerlach. Der Blutkrebspatient läuft fünf Jahre nach seiner Stammzelltransplantation Marathon. „Der Sport hat mir dabei geholfen, wieder auf die Beine zu kommen“, sagt er heute. Dass Sporttherapie zum Erfolg einer Stammzelltransplantation beitragen kann, belegen auch Studien der Deutschen Sporthochschule Köln.

18.02.2021

Markus Gerlach war 2008 an Blutkrebs erkrankt, heute ist er von der therapeutischen Wirkung des Sports überzeugt. Er kämpfte sich buchstäblich Schritt für Schritt ins Leben zurück. Heute läuft er Marathon, zuletzt in Kapstadt in einer Zeit von 4:50. Schon vor seiner Erkrankung trainierte der Feuerwehrmann drei Mal pro Woche, um für seinen Beruf fit zu bleiben.

Mit 28 Jahren erhielt er dann die Schockdiagnose Leukämie. Der junge, sportliche Mann, der am Tag zuvor noch 15 Kilometer gelaufen war, verbrachte von heute auf morgen die meiste Zeit im Krankenhaus. „Da ich anfangs kaum Symptome hatte, habe ich dort auf eigene Initiative, so oft es ging, den Physiotherapieraum genutzt“, erinnert sich der 39-Jährige Remscheider. „Das hat mir geholfen, seelisch stark zu bleiben und mich nicht unterkriegen zu lassen.“

Wie positiv sich Sport auf die Psyche auswirkt, haben auch Professor Bloch von der Abteilung für molekulare und zelluläre Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln und sein Forscherteam beobachtet. „Erwiesen ist, dass Sport die Neigung zu Depressionen verringert und dass die Patienten sich insgesamt besser fühlen“, so der Sportmediziner. „Der Patient, der in seiner Therapie sehr stark auf die Expertise anderer angewiesen und gewissermaßen zur Passivität verdammt ist, ist beim Sport wieder aktiv und selbstwirksam.“

Markus Gerlach kämpfte viele Monate um sein Leben und musste eine lange Zeit der Regeneration erdulden. „Ich war körperlich so schwach, dass ich kaum drei Schritte gehen konnte“, erinnert sich der heutige Marathonläufer. Doch er ließ sich nicht entmutigen. „Ich wollte unbedingt wieder laufen und zurück in meinen Beruf als Feuerwehrmann.“ Langsam ging es voran: Nach 30 Metern laufen folgten 50 Meter und darauf der erste Spaziergang. 2014 dann, fünf Jahre nach seiner Stammzelltransplantation, lief Markus Gerlach den New York Marathon. „Der Sport hat mir wirklich dabei geholfen, wieder auf die Beine zu kommen“, sagt er heute.

Dank eines Stammzellspenders konnte Markus Gerlach eine zweite Chance auf Leben erhalten und heute wieder mit beiden Beinen im Leben stehen.



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