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Weltkrebstag: Zweite Lebenschancen geben und Zugang zu Therapien verschaffen

Der diesjährige Weltkrebstag am 4. Februar steht unter dem Motto „Close the care gap – Versorgungslücken schließen“. Dieses Anliegen verfolgen wir bei der DKMS seit mehr als 31 Jahren, indem wir Menschen mit Blutkrebs weltweit Stammzellspenden vermitteln.

02.02.2023

Unser Ziel ist es, damit so vielen Blutkrebspatient:innen wie möglich eine zweite Lebenschance zu geben. Und Spendernachwuchs ist dringend gesucht, denn rund 125.000 Registrierte scheiden allein 2023 aus Altersgründen aus unserer Datei aus.

Und auch die anderen Zahlen sprechen für sich: Alle 12 Minuten erhält in Deutschland ein Mensch die Diagnose Blutkrebs, weltweit sogar alle 27 Sekunden. Jährlich sterben allein in Deutschland rund 19.500 Menschen an dieser Krankheit. Die Diagnose Blutkrebs ist für Betroffene und ihre Angehörigen ein Schock und oft der Beginn eines Wettlaufs gegen die Zeit. Für viele Patient:innen besteht die einzige Überlebenschance darin, so schnell wie möglich eine passende Spenderin oder einen passenden Spender für eine Stammzelltransplantation zu finden.

Aktuell sind in unserer Spenderdatei mehr als 11,5 Millionen Personen in sieben Ländern registriert, davon über 7,4 Millionen in Deutschland. International sind wir in den USA, Polen, Chile, Indien, Südafrika und im Vereinigten Königreich aktiv. Mehr als 1.000 Mitarbeitende setzen sich täglich dafür ein, von Blutkrebs Betroffenen eine zweite Chance auf Leben zu geben. Mit Erfolg, denn jeden Tag spenden 21 bei uns registrierte Personen Stammzellen an einen „genetischen Zwilling“ in Not. Und die Hilfe kennt keine Ländergrenzen: Seit unserer Gründung im Jahr 1991 haben wir mehr als 100.000 Stammzellspenden in 57 Länder vermittelt.

Doch noch immer finden zu viele Blutkrebspatient:innen keine geeignete Spenderin oder keinen geeigneten Spender. Deshalb ist es lebensnotwendig, dass sich möglichst viele Menschen zwischen 17 und 55 Jahre als potenzielle Stammzellspender:innen in unsere Datei aufnehmen lassen.


Viele neue Spender:innen geben Betroffenen Hoffnung

Neue Spendenwillige zum Ausbau unserer Datei sind überaus wertvoll und wichtig: Denn allein in diesem Jahr werden rund 125.000 Spender:innen aus unserer Stammzellspenderdatei in Deutschland aus Altersgründen ausscheiden. Denn mit Erreichen des 61. Geburtstags werden die Spenderdaten automatisch aus den internationalen Suchregistern gelöscht. Der Hintergrund: Wissenschaftliche Auswertungen belegen, dass die Erfolgschancen einer Stammzelltransplantation mit zunehmendem Alter der Spender:innen sinken. Blutstammzellen nehmen ihre Funktion nach der Transplantation dann deutlich langsamer und weniger erfolgreich auf. Daher haben sich Transplantationsgesellschaften verschiedener Länder in gemeinsamen medizinischen Richtlinien auf die Altersobergrenze von 61 Jahren geeinigt. Um diese Lücke zu schließen, bitten wir gezielt die ausscheidenden Spender:innen darum, uns bei der Suche nach Spendernachwuchs zu unterstützen.

„Eine einfache Registrierung ist der erste Schritt, um Patienten und Patientinnen Hoffnung zu schenken und vielleicht einmal ein Menschenleben zu retten“, erklärt Konstanze Burkard, Direktorin Spenderneugewinnung und Corporate Communications. „Vor allem auch junge Menschen sind gefragt, denn sie kommen aus medizinischen Gründen besonders häufig für eine Stammzellspende in Betracht und bleiben der internationalen Suche noch viele Jahre erhalten.“

Um möglichst viele Menschen zu erreichen, wenden wir uns mit unserer neuen Kampagne „Einfach richtig. Richtig einfach.“ an alle Alters- und Gesellschaftsgruppen. Mit authentischen Geschichten von Spender:innen und Patient:innen wollen wir auf das lebensrettende Thema aufmerksam machen und neue Spender:innen motivieren. Auch wird es in diesem Jahr wieder mehr Registrierungsaktionen vor Ort geben, zum Beispiel in Schulen. Zusätzlich wollen wir über Online-Aufrufe und -Registrierungsmöglichkeiten so viele neue Spender:innen und Unterstützer:innen wie möglich gewinnen, damit unsere Datei weiter wachsen kann.


Aktuelle Studie der DKMS stellt internationalen Therapiestandard in Frage

Doch nicht nur die Aufklärung zum Thema Blutkrebs und die Gewinnung neuer Spender:innen sind wichtige Aufgaben der DKMS. Seit Jahren tragen wir auch zum Fortschritt auf unserem Gebiet bei, indem wir den Zugang zu notwendigen Therapien ermöglichen und die Weiterentwicklung von Behandlungen durch wissenschaftliche Forschung aktiv fördern.

So legt die von uns finanzierte vor kurzem veröffentlichte ASAP-Studie nahe, dass erwachsene Patient:innen mit wiederkehrender oder therapieresistenter akuter myeloischer Leukämie (AML) so schnell wie möglich eine Stammzelltransplantation erhalten sollten. Die gängige Praxis, vor der Transplantation eine komplette Remission zu erreichen, zeigt laut den Ergebnissen der Studie keinen Vorteil in Bezug auf den Gesamterfolg oder das Gesamtüberleben.

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