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Wir forschen für das Leben

Die Clinical Trials Unit (CTU) der DKMS fördert wissenschaftlichen Fortschritt im Bereich der Blutkrebsbekämpfung. Ende Juni 2017 hat die CTU die Genehmigung der Bundesoberbehörde für ihre zweite eigene Studie (HAMLET) erhalten.

26.07.2017

Damit hat die DKMS bereits zwei klinische Studien auf den Weg gebracht, in denen sie als Sponsor auftritt und damit die volle Verantwortung für deren Durchführung übernimmt.

Doch warum forscht die DKMS? Weil in der Behandlung von Blutkrebs sowie anderen Erkrankungen des blutbildenden Systems noch viele Fragen offen sind. Die DKMS ist vielen als Stammzellspenderdatei bekannt. Unser Auftrag ist darüber hinaus aber auch die Forschung für Patienten mit Blutkrebs, die dringend Hilfe benötigen. So arbeiten wir aktiv daran, den wissenschaftlichen Fortschritt auf dem Gebiet der Blutkrebsbekämpfung voranzutreiben und lebensrettende, innovative Forschungsprojekte auf den Weg zu bringen oder zu unterstützen.

Viele Mechanismen bei der Entstehung und Bekämpfung von Blutkrebs sind noch nicht erforscht. Bei vielen Erkrankungsbildern von Blutkrebs fehlen aussagekräftige Studien, deren Ergebnisse und Therapieempfehlungen als Leitlinie für Ärzte dienen könnten. Auch die Optimierung bestehender Therapien trägt entscheidend dazu bei, die Überlebenschancen von Patienten zu verbessern. Grundlegende Forschung sowie wissenschaftliche Zusammenarbeit auf internationaler aber auch interdisziplinärer Ebene sind hier von entscheidender Bedeutung.

Interdisziplinäres Netzwerk mit Expertise

Aus diesem Grund hat die DKMS im Jahr 2013 die Clinical Trials Unit (CTU) als wissenschaftliche Einheit für klinische Studien der DKMS gegründet. Sie versteht sich als interdisziplinäres Netzwerk und arbeitet nicht nur deutschland-, sondern weltweit und im Verbund mit nationalen und internationalen Transplantationszentren und Forschergruppen an der Organisation und Durchführung richtungsweisender klinischer Studien. Kern der CTU ist ein hoch professionelles und erfahrenes Team mit derzeit 22 Mitarbeitern, darunter Mediziner, Biologen, Biochemiker, Mathematiker, Pharmazeuten und Psychologen.

Die CTU hat ihren Sitz in Dresden, wo mit dem DKMS Life Science Lab und der DKMS Nabelschnurblutbank noch zwei weitere Gesellschaften der DKMS angesiedelt sind. Vor Ort bestehen enge Kontakte zu lokalen akademischen Forschungsnetzwerken.

Aktive Verbesserung der Situation von Patienten und Spendern

Ziel der Clinical Trials Unit ist es, klinische Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Behandlung von Blutkrebs zu initiieren und zu unterstützen. Schwerpunkt der Forschung ist die allogene Blutstammzelltransplantation. Sie führt eigene klinische Studien durch, um die bestmögliche Behandlung für Patienten zu finden und Stammzelltransplantationen wirksamer zu machen. Darüber hinaus entwickelt sie Methoden, um die Stammzellentnahme von erwachsenen, unverwandten Stammzellspendern effektiver und einfacher zu machen. Außerdem fokussiert sie sich auf Forschungsprojekte zur Rolle der Natürlichen Killerzellen (NK-Zellimmunsystem) nach Stammzelltransplantationen.

Damit schließt sie eine entscheidende Lücke im Bereich der Blutkrebsforschung. Denn so wird die Entwicklung in einem Forschungsgebiet ermöglicht, für das die pharmazeutische Industrie wenig Interesse aufbringt und in dem somit Ressourcen für wissenschaftlichen Fortschritt fehlen.

Die CTU unterstützt die DKMS ferner bei Forschungsanfragen externer Institutionen an Spender – sie leistet somit unentgeltliche Services für andere Forschungsgruppen und wichtige Studien.

Organisatorische und inhaltliche Verantwortung für Studien

Klinische Studien auf dem Gebiet der Stammzelltherapie – sei es zu Knochenmark oder peri-pheren Blutstammzellen – unterliegen spezifischen Auflagen von Seiten des Gesetzgebers und der Regulierungsbehörden. Die CTU fördert generell die Zusammenarbeit unter den forschenden Ärzten und Wissenschaftlern, stellt erforderliche Anträge bei Behörden und Ethikkommissionen und hilft somit in der Planungsphase von Studien. Wenn z.B. in einer Studie Stammzellen als Behandlung eingesetzt werden, so muss ein Antrag nach dem Arzneimittelgesetz beim zuständigen Bundesinstitut, in diesem Fall dem Paul Ehrlich-Institut gestellt werden. Zudem muss jede klinische Prüfung von einer zuständigen Ethikkommission befürwortet werden.

Weiterhin übernimmt die CTU auch Verantwortung für eine ordnungsgemäße Durchführung von Studien. Mit ihren Partnern und den betreuenden Ärzten teilt sie damit die Verantwortung für die Sicherheit der Studienpatienten und die Integrität der erhobenen Daten. Schließlich helfen Wissenschaftler der CTU bei der Auswertung der erhobenen Daten und deren Publikation auf Konferenzen und in Fachzeitschriften. Auf der Grundlage der Ergebnisse können dann neue Behandlungsrichtlinien abgeleitet werden, wovon zukünftige Patienten profitieren.

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