Du spendest Stammzellen! Was geschieht nun?

Du bist tatsächlich die passende Spenderin bzw. der passende Spender für einen Menschen mit Blutkrebs und kannst vielleicht schon bald ein Leben retten. Bis dahin vergeht unterschiedlich viel Zeit.

Bei einigen Patient:innen zählt jeder Tag, daher geht es oft sehr schnell. Bei anderen hingegen vergehen mehrere Monate, bis es so weit ist. Dies hängt mit dem individuellen Gesundheitszustand der Empfängerin oder des Empfängers zusammen. Denn die Patienten müssen für eine erfolgreiche Transplantation zunächst stabilisiert werden. In jedem Fall informiert dich die DKMS, sobald der Termin feststeht.

Während dieser Zeit werden wir dich begleiten. Zudem stehen unsere Expertinnen und Experten im Collection Center bei medizinischen Fragen immer an deiner Seite, denn eine Stammzellspende ist eine besondere und auch aufregende Angelegenheit. Für alle weiteren organisatorischen Fragen steht dir dein:e persönliche:r Ansprechpartner:in bei der DKMS zu Verfügung.

In unserem Spenderinformationsfilm erfährst du, was dich erwartet:

Voruntersuchung und Einwilligung zur Spende

Etwa zwei bis vier Wochen vor der Stammzellspende laden wir dich zur Voruntersuchung in das DKMS Collection Center ein. Dabei wird nochmals genau geprüft, ob dein aktueller Gesundheitszustand eine Stammzellspende zulässt. Das tun wir zu deinem Schutz.

Eine Ärztin oder ein Arzt geht mit dir den genauen Ablauf der Spende durch und erklärt dir die möglichen Nebenwirkungen der Stammzellmobilisierung sowie der Spende selbst. Deine Krankengeschichte wird erfasst und du wirst untersucht. Dazu gehört unter anderem ein EKG sowie ein Ultraschall der Bauchorgane. Auch Blut wird dir entnommen, um deine Spendereignung zu prüfen und mögliche Infektionskrankheiten wie beispielsweise Hepatitis auszuschließen.

Bei der Voruntersuchung nimmt sich das medizinische Personal ausreichend Zeit für alle deine Fragen, die dich vor diesem großen Schritt bewegen. Wenn diese beantwortet sind und du dich umfassend informiert und aufgeklärt fühlst, wirst du abschließend um deine schriftliche Einwilligung zur Spende gebeten.

Wichtiger Hinweis: Vor der Voruntersuchung solltest du gut frühstücken und ausreichend trinken! Bitte bringe deinen Personalausweis und deinen Impfpass mit.

Deshalb ist die Voruntersuchung so wichtig

  • Die Voruntersuchung dient deiner Sicherheit als Spenderin oder Spender und schützt deine Gesundheit.
  • Nur wenn alle medizinische Ausschlusskriterien oder Bedenken verneint sind lassen wir dich für die Stammzellspende zu.
  • Die Untersuchung auf Infektionserreger schützt gleichzeitig die geschwächte Empfängerin oder den Empfänger deiner Stammzellen vor potenziell schwerwiegenden Folgeerkrankungen.


Mobilisiere deine Stammzellen!

Mit rund 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit wird bei dir die periphere Stammzellentnahme zum Einsatz kommen. Bei dieser Methode werden die Stammzellen über ein spezielles Verfahren (Apherese) aus deinem Blut gewonnen.

Damit eine ausreichende Menge an Stammzellen aus dem Blut entnommen werden kann, erhältst du vor der Spende über fünf Tage hinweg ein Medikament mit dem Wachstumsfaktor G-CSF, welches man sich selber spritzt oder von einer anderen Person spritzen lassen kann. Die jeweilige Dosis wird individuell von unserem Ärzteteam festgelegt. Eine genaue Mengenangabe und eine Übersicht über die zeitlichen Abläufe werden in dem von uns vorab zugesandten Spritzplan mitgeschickt. In der Medikamentenpackung befinden sich eine Spritze mit sterilem Wasser, eine Ampulle mit gefriergetrocknetem Medikament, zwei Kanülen (braun, gelb) und Tupfer zum Desinfizieren. Es gibt einige Spender:innen, die zwei Ampullen verwenden müssen. Die Info dazu erfolgt individuell durch das Collection Center.

Der hormonähnliche, körpereigene Stoff sorgt für eine vermehrte Produktion von Stammzellen und deren Ausschwemmung in die Blutbahn. Als Nebenwirkung dieser Behandlung können grippeähnliche Symptome auftreten, vor allem Kopf- und Gliederschmerzen. Diese können mit einem leichten Schmerzmittel behandelt werden. In der Regel bleibst du aber arbeitsfähig. Mit der Spende klingen eventuelle Beschwerden schnell wieder ab.

Eine weitere Nebenwirkung, die durch die Behandlung mit G-CSF auftreten kann, ist eine vorübergehende Vergrößerung der Milz, die du normalerweise nicht spürst. Damit es in einem solchen Fall nicht zu einer Milzüberdehnung kommt, verzichte bitte vorsorglich vom ersten Tag der G-CSF-Gabe bis sechs Tage nach der Spende auf Kraft- und Kontaktsportarten sowie schwere körperliche Arbeit.

Die DKMS hat die G-CSF-Anwendung bei mehr als 84.000 DKMS Spenderinnen und Spendern seit Ende der 1990er-Jahre dokumentiert und Langzeitbeobachtungen durchgeführt. Bislang gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass die Stammzellmobilisierung mit G-CSF zu bleibenden Nebenwirkungen oder Spätfolgen führt.

Übrigens: Solltest du zu den rund 10 Prozent der Spender:innen gehören, die Stammzellen über Knochenmark aus dem Beckenkamms spenden, entfällt die Stammzellmobilisierung mittels G-CSF.

Was ist G-CSF?

Unter G-CSF versteht man den Granulozyten-Kolonien stimulierenden Faktor – die Abkürzung stammt vom englischen Begriff Granulocyte-Colony Stimulating Factor. Bei G-CSF handelt es sich um ein Zytokin, also einen Botenstoff, der auch natürlich im Körper vorkommt und die Bildung von bestimmten weißen Blutkörperchen (Granulozyten) anregt. Dieses Zytokin wird immer dann aktiv, wenn der Körper eine Infektion hat und die Abwehrzellen mobilisiert werden müssen. Heute wird G-CSF gentechnisch hergestellt. Dieses Medikament führt zu einer Ausschwemmung der Stammzellen aus dem Knochenmark in den Blutkreislauf (Mobilisierung), so dass nach fünf Tagen genügend Stammzellen für eine Apherese im Blut zirkulieren. Die ausgeschwemmten und im Zuge der Transplantation entnommenen Stammzellen bilden sich innerhalb weniger Wochen nach.


Selber spritzen – gar nicht schwer

Den Wachstumsfaktor G-CSF kannst du dir selber unter die Haut spritzen oder spritzen lassen. Die Handhabung ist vergleichbar mit der einer Thrombosespritze. Wie du dir das Präparat spritzt, zeigen wir dir in folgendem Video.

Kurzanleitung

Vorbereitung des Medikaments

  • Inhalt der Medikamentenpackung: Spritze mit sterilem Wasser, Ampulle mit gefriergetrocknetem Medikament, 2 Kanülen (braun, gelb), Tupfer zum Desinfizieren.
  • Kappe des Gläschens lösen und Deckel der Ampulle mit Tupfer desinfizieren.
  • Schutzkappe der Spritze entfernen, gelbe Kanüle aufsetzen.
  • Spritze mit der gelben Kanüle senkrecht in die Ampulle stecken, Wasser vollständig herausdrücken.
  • Ampulle absetzen und warten, bis sich das Medikament vollständig aufgelöst hat. Ggf. leicht schwenken, nicht schütteln! Das Medikament ist vollständig aufgelöst, wenn die Flüssigkeit klar ist.
  • Müssen zwei Ampullen verabreicht werden, den Vorgang mit einer zweiten Ampulle wiederholen.

Aufziehen der Spritze

  • Bei Dosis mit einer Ampulle: Spritze mit der Ampulle kopfüber halten und die Kanüle soweit zurückbewegen, dass sich die Flüssigkeit vollständig aufziehen lässt. Anschließend die gelbe Kanüle von der Spritze abdrehen.
  • Braune Kanüle auf die Spritze setzen. Spritze vor sich halten und leicht dagegen klopfen, damit Luftbläschen nach oben steigen können. Luft langsam und vollständig aus der Spritze drücken.
  • Bei Dosis mit zwei Ampullen Spritze mit größerem Fassungsvermögen nehmen (in Packung enthalten). Kleine Spritze in der Ampulle mit größerer Spritze tauschen und das Medikament vollständig in letztere aufziehen.
  • Kanüle von der größeren Spritze entfernen, die kleine Spritze der zweiten noch vollen Ampulle abnehmen und die größere Spritze auf die gelbe Kanüle stecken. Auch dieses Medikament vollständig in die Spritze aufziehen.
  • Sind beide Ampullen aufgezogen, die gelbe Kanüle abnehmen und die braune aufstecken. Leicht dagegen klopfen und die Luft langsam aus der Spritze drücken.

Setzen der Spritze

  • Wir empfehlen als Stelle zum Verabreichen den Bereich etwa zehn Zentimeter rund um den Bauchnabel. Es sind auch die Oberschenkel und mit Hilfe einer zweiten Person die Oberarme möglich.
  • Zu spritzende Stelle mit neuem Tupfer desinfizieren. Mit Daumen und Zeigefinger eine kleine Falte machen, Spritze wie einen Stift halten und in einem Winkel von 90 Grad in die Haut stechen. Medikament langsam in das Unterhautfettgewebe spritzen. Wenn es brennt oder drückt, kurz innehalten und langsam weitermachen, wenn es nachlässt. Nach abgeschlossener Injektion Spritze entfernen und Einstichstelle mit einem neuen Tupfer abwischen.
  • Die benutzten Spritzen und Kanülen werden im mitgegebenen Spritzenabfall gesammelt. Anschließend wird er fest verschlossen und im Restmüll entsorgt.


Organisatorisches

Wir organisieren deine Spende und begleiten dich bei jedem Schritt

Du hast bei der DKMS die ganze Zeit über eine feste Ansprechpartnerin oder einen festen Ansprechpartner (Case Manager), an die oder den du dich mit all deinen Fragen wenden kannst. Dass du dich umfassend informiert sowie sicher und gut aufgehoben fühlst, ist für uns eine Herzensangelegenheit!

Diese DKMS Kolleg:in begleitet dich bei der gesamten Vorbereitung deiner Stammzellspende und steht dir jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. In Abstimmung mit dir übernimmt die Workup Abteilung der DKMS die gesamte Organisation, von der Anfahrt ins DKMS Collection Center über die etwaige Buchung einer Unterkunft bis hin zur Bescheinigung für deinen Arbeitgeber.

Die DKMS trägt die Kosten rund um deine Stammzellspende

Selbstverständlich übernehmen wir innerhalb festgelegter Beitragsgrenzen sämtliche Kosten, die im Zusammenhang mit deiner Voruntersuchung und deiner Stammzellspende anfallen.

Das gilt auch für deine Anreise und die Übernachtung im Hotel. Normalerweise erfolgt die Anreise – sofern möglich – mit öffentlichen Verkehrsmitteln, z.B. der Deutschen Bahn. Im Falle von Corona-bedingten Kontaktbeschränkungen besprechen wir mit dir gemeinsam, welches Verkehrsmittel für dich am sichersten ist.

Darüber hinaus erstatten wir dir die Ausgaben für eine eventuell notwendige Kinderbetreuung. Dieses Angebot schließt auch die Lohnerstattung von Familienmitgliedern ein, sofern sie diese Betreuung übernehmen.

Bescheinigung für deinen Arbeitgeber

Dein Arbeitgeber hat die Möglichkeit, dich für die Voruntersuchung und die Stammzellentnahme bezahlt freizustellen. Wir erstatten dann, sofern gewünscht, die Lohnkosten. Freiberufler:innen erhalten für einen Einkommensausfall eine Ausgleichszahlung.

Zur Vorlage bei deinem Arbeitgeber erhältst du von uns eine Bescheinigung. Auch für Schule, Universität oder eine andere Ausbildungsstätte stellen wir dir gerne eine Freistellungsbescheinigung aus.

Unsere langjährige Erfahrung zeigt, dass die Reaktionen am Arbeitsplatz meist sehr positiv sind, wenn Mitarbeiter:innen für eine Stammzellspende angefragt werden.

Bei der peripheren Stammzellentnahme brauchst du für zwei Entnahmetage eine Freistellung. Solltest du doch nur einen Tag spenden, erholst du dich am zweiten Tag. Solltest du über die zwei Spendentage hinaus eine weitere Krankschreibung benötigen, erhältst du von deiner Hausärztin oder deinem Hausarzt ein Attest. Dieses leite bitte nicht an deine Krankenkasse, sondern an die DKMS weiter, so dass wir dies übernehmen können.

Eine Knochenmarkentnahme aus dem Beckenkamm ist meist mit einem dreitägigen Krankenhausaufenthalt verbunden, inklusive Aufnahme- und Entlassungstag. Damit du dich anschließend noch weiter erholen kannst, wird deine Ärztin oder dein Arzt dich im Regelfall noch für weitere vier Tage krankschreiben. Auch in diesen Fällen bieten wir Arbeitgebern die Erstattung deiner Lohnkosten oder Freiberufler:innen einen Ausgleich des Einkommensausfalls an.

Versicherungsschutz für Stammzellspender:innen

Zusätzlich zur gesetzlichen Unfallversicherung schließen wir eine weitere Unfallversicherung für jede Spenderin und jeden Spender ab.

Mit diesem Schutz sind der operative Eingriff und die ambulante Stammzellentnahme versichert, ebenso wie die An- und Abreise.

In unserer Broschüre „Versicherungsschutz für Stammzellspender" findest du weitere Informationen. Hier geht es zum Download.


Du hast Fragen? Wir haben Antworten!

Was sind Stammzellen?

Stammzellen sind die Mutterzellen aller Blutzellen. Im engeren Sinne handelt es sich um Blutstammzellen, also um die Stammzellen des blutbildenden Systems. Aus ihnen entstehen unter anderem die lebensnotwendigen weißen Blutkörperchen. Infolge der Transplantation von Spenderstammzellen bilden sich im Körper der Empfängerin oder des Empfängers die weißen Blutkörperchen (Leukozyten), die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und auch die Blutplättchen (Thrombozyten) neu.

Bin ich der einzige Mensch, der für diese Spende infrage kommt?

Prinzipiell ist es möglich, dass mehrere Menschen auf der Welt aufgrund ihrer genetischen Merkmale für diese Stammzellspende infrage kommen. In diesem Fall wird untersucht, wer am besten geeignet ist. Außerhalb der Familie des Patienten bzw. der Patientin ein passendes Match zu finden ist allerdings oft sehr schwierig. Deshalb ist es wichtig, dass so viele Menschen wie möglich als potenzielle:r Lebensretter:in zur Verfügung stehen.

Was ist, wenn ich zum Spendentermin selbst einen wichtigen Termin habe oder im Urlaub bin?

Wo immer es möglich ist, berücksichtigen wir natürlich wichtige private oder berufliche Termine sowie Urlaubszeiten unserer Spender:innen. Aus unserer Erfahrung heraus haben Arbeitgeber und Ausbildungsstätten viel Verständnis für den Einsatz ihrer Mitarbeitenden, Studierenden oder Auszubildenden, so dass Termine verschoben und Prüfungen nachgeholt werden können. Je nach Gesundheitszustand gibt es auch aufseiten der Patientin oder des Patienten etwas zeitlichen Spielraum, so dass wir zuversichtlich sind, einen passenden Termin zu finden.

Wie groß sind die Heilungschancen bei einer Stammzelltransplantation?

Die Chance, dass eine Patientin oder ein Patient durch eine Stammzelltransplantation den Blutkrebs besiegt und wieder gesund wird, hängt von sehr vielen verschiedenen Faktoren ab, weshalb es schwierig ist, eine Prognose zu treffen. Für viele Menschen mit Blutkrebs ist eine Stammzelltransplantation jedoch die einzige oder letzte Lebenschance.

Was passiert, wenn keine passende Spenderin bzw. kein passender Spender gefunden wird?

In diesem Fall werden alternative Behandlungsmöglichkeiten in Erwägung gezogen. Je nach Art der Erkrankung werden vor allem die Chemo- und die Strahlentherapie eingesetzt. Bei vielen Patient:innen ist jedoch die Stammzelltransplantation die einzige Behandlungsmethode mit Aussicht auf Heilung, insbesondere, wenn andere Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft sind.

Wir wird meine Patientin oder mein Patient auf die Transplantation vorbereitet?

Wenige Tage nach der Voruntersuchung erhältst du einen Brief mit den Untersuchungsergebnissen. Ist die medizinische Spenderfreigabe erfolgt, wird parallel die Transplantationsklinik des betroffenen Patienten informiert, der deine Stammzellspende erhält. Dort wird dann die Transplantation vorbereitet.

Vor der Übertragung deiner Blutstammzellen wird bei der Patientin bzw. dem Patienten eine Chemotherapie oder kombinierte Chemo- und Strahlentherapie durchgeführt. Mit dieser so genannten Konditionierungstherapie werden Krebszellen, aber auch Blutstammzellen und Immunzellen abgetötet. Auf diese Weise werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass deine gesundenblutbildenden Zellenübertragen werden können.

Es ist überlebenswichtig, dass die Blutstammzellen zeitgerecht übertragen werden. Wenn die Einwilligung zur Spende widerrufen wird, hat dies dann für den Patienten oder die Patientin schwerwiegende bis sogar tödliche Folgen haben. Wenn dann aber alles gut verläuft, baut sich nach der erfolgreichen Transplantation ein neues, gesundes Immunsystem auf. Mit deiner Stammzellspende hast du einem Menschen die Chance auf Heilung gegeben.

Kann ich meine zugesagte Spende zurückziehen?

Deine Spende ist grundsätzlich freiwillig. Entscheidest du dich kurzfristig gegen deine bereits zugesagte Spende, kann das lebensgefährlich für den Patienten sein, denn dieser wird vor der Transplantation mittels Konditionierung intensiv auf deine Spende vorbereitet. Sein erkranktes blutbildendes System wird mittels einer Chemo- und/oder Strahlentherapie „heruntergefahren“. Wir bitten dich sehr, vor der Spendenzusage genau abzuwägen, ob du diese wirklich leisten kannst und möchtest. Bei Fragen, Ängsten und Sorgen steht dir dein:e persönliche:r Ansprechpartner:in rund um die Uhr zur Verfügung.

Was ist, wenn ich mir die GCS-F-Spritzen nicht selbst setzen kann oder möchte?

Es ist nicht schlimm, wenn du es nicht schaffen solltest, dir die vorbereitenden Spritzen selbst zu setzen. Du kannst einen Freund oder eine Bekannte darum bitten, das zu tun. Wenn auch das nicht möglich ist, wird für dich ein Pflegedienst organisiert. Dieser kommt jeweils morgens und abends zu dir nach Hause und setzt dir die Spritze.

Warum muss G-CSF gespritzt werden und wieso kann ich nicht einfach Tabletten einnehmen?

Bei dem Wirkstoff G-CSF handelt es sich um ein biologisch aktives Eiweiß, das durch die Gabe in Tablettenform und die Passage durch den Magen-Darm-Trakt seine Wirkung verliert. Aus diesem Grund wird G-CSF per Spritze verabreicht.

Was ist, wenn ich krank werde oder durch die Spritzen starke Nebenwirkungen habe?

Wenn du vor der Voruntersuchung krank wirst oder dich unwohl fühlst, kontaktiere bitte umgehend deine Ansprechpartnerin oder deinen Ansprechpartner bei der DKMS. Nach der Voruntersuchung steht dir auch das medizinische Personal des DKMS Collection Centers mit Rat und Tat zur Seite. Mit den Ergebnissen der Voruntersuchung erhältst du eine Notfallnummer, unter der du uns auch nachts und am Wochenende erreichst.

Kann ich meinen geplanten Tattoo- oder Piercing-Termin wahrnehmen oder einen entsprechenden Termin planen?

Wir bitten dich, vor deiner Spende mögliche Tattoo- oder Piercing-Termine abzusagen. Es lässt sich nicht ausschließen, dass ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht, sodass eine Spende womöglich verhindert wird.

Kann ich mich impfen lassen?

Wir bitten dich, unmittelbar vor deiner Spende auf Impfungen zu verzichten. Zwischen einer Impfung und einer Spende bzw. den GCSF-Spritzen sollten etwa sieben Tage liegen, um zu vermeiden, dass Impf- und GCSF-Nebenwirkungen zusammen den Körper schwächen. Bitte besprich dieses Thema jederzeit mit den Ärztinnen und Ärzten im Collection Center.

Was muss ich bei einer (möglichen) Schwangerschaft beachten?

Im Vorfeld und während der Stammzellmobilisierung bitten wir dich, auf eine sichere Empfängnisverhütung zu achten. Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass G-CSF schädliche Auswirkungen auf eine mögliche Schwangerschaft hat. Zur Sicherheit der Spenderinnen führen wir im Rahmen der Voruntersuchung und zu einem festgelegten Zeitpunkt vor der Spende einen Schwangerschaftstest durch, um sicherzugehen.

Hat COVID-19 einen Einfluss auf meine Stammzellspende?

Die Gesundheit unserer Spender:innen und Mitarbeiter:innen hat höchsten Stellenwert. Daher wird jede für eine Spende infrage kommende Person vorab telefonisch gemäß der vom Robert-Koch-Institut (RKI) empfohlenen Kriterien befragt. Diese betreffen unter anderem einen Aufenthalt in Risikogebieten, mögliche Symptome und Kontakte zu Erkrankten. Vor dem Betreten des DKMS Collection Center werden alle Personen zu diesen RKI-Kriterien erneut befragt. Besteht ein begründeter Verdacht auf eine COVID-19-Erkrankung, wird ein entsprechender Test veranlasst. Je nach Pandemielage kann ein Test auch ohne Verdacht erforderlich sein. Ob Begleitpersonen das DKMS Collection Center betreten dürfen, hängt ebenfalls vom aktuellen Pandemiegeschehen ab. Wir informieren dich zeitnah dazu.